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Bericht
21.08.2019
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Die Zukunft unserer Nahrungsversorgung

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Am 22. August 2019 standen die Themen: ökologische Lebensmittel, Land- und Forstwirtschaft sowie Auswirkungen des Klimawandels im Fokus der Sektion Südniedersachsen des Wirtschaftsrates Niedersachsen.

 

Die Sektion Südniedersachsen hat sich zunächst zur Mitgliederversammlung mit Neuwahl des Sektionsvorstandes eingefunden. Einstimmig wurde hierbei Jan Niklas Machunsky, Rechtsanwalt der Machunsky & Künzle Rechtsanwälte, als Sektionssprecher gewählt. Herr Machunsky war zuvor bereits kommissarischer Sektionssprecher. Als weitere Mitglieder des Vorstandes wurden Dinah Stollwerk-Bauer, zukünftige Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine- Weser, Maik Schenkhut, Geschäftsführer der Wentorf & Schenkhut GmbH und Philipp Rudolph, Geschäftsführer der Honorarfinanz AG, neu in den Vorstand gewählt.

 

Der junge Sektionsvorstand sowie weitere Mitglieder und Gäste des Wirtschaftsrates Niedersachsen hatten im Anschluss die Gelegenheit, die Naturkost Elkershausen GmbH aus Göttingen näher kennenzulernen. Herr Hermann Heldberg, Geschäftsführer der Naturkost Elkershausen GmbH, stellte den Anwesenden sich und sein Unternehmen vor. Elkershausen, der klassisch inhabergeführte Naturkostladen beliefert, ist ein Großhandel für ökologische Lebensmittel mit 142 Mitarbeitern und einem Liefergebiet über ganz Niedersachsen. Im Sortiment stehen ausschließlich Bioprodukte. Mittlerweile fahren auch die ersten vier ausliefernden Lastkraftwagen mit Erdgas, einem umweltfreundlicheren Kraftstoff, welches etwa 40 % CO² im Gegensatz zu Autogas einspart. Heldberg, der selbst Erfahrungen im ökologischen Anbau gesammelt hat, führte nach einem Vortrag durch seinen Betrieb. Die Anwesenden konnten neben der Produktpalette und dem Aufbau des Lagers auch die realen Abläufe begutachten. In dem auf Bioprodukte spezialisierten Handel wird an jedem Tag gearbeitet, da vor allem Frischprodukte nicht lang gelagert werden können.

 

 

 

 

 

Nach der Betriebsbesichtigung kamen die Mitglieder und Gäste der Sektion Südniedersachsen für einen Vortrag des Niedersächsischen Landtagsabgeordneten, Frank Oesterhelweg, zusammen. Oesterhelweg, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz sowie selbst Landwirt, leitete die anschließende rege Diskussion über die zukünftige Nahrungsversorgung unserer Bevölkerung mit Impulsen aus der aktuellen Lage der Land- und Forstwirtschaft Niedersachsen ein. 2018 sei das trockenste Jahr seit der ersten Aufzeichnung gewesen. Die Auswirkung in voller Härte spüre insbesondere der Wald aber erst in diesem Jahr. Vor allem würden Fichten, aber auch mittlerweile Buchen im rasanten Tempo vertrocknen, geschwächte Fichten und Lärchen seien den Borkenkäfern hilflos ausgeliefert. Schon jetzt würden sich die zukünftigen Herausforderungen der Forstwirtschaft zeigen, beispielsweise bei der Frage, ob und welche Baumarten wieder aufgeforstet werden sollen, wenn auch zukünftig nicht genügend Wasser zur Verfügung steht.

 

Auch die Landwirtschaft müsse sich auf Wasserknappheit einstellen. Ebenso in diesem Bereich müsse zukünftig über alternative Früchte und Sorten nachgedacht werden. Oesterhelweg, der zwar ausdrücklich auch dem ökologischen Anbau eine wichtige Bedeutung zubilligte, wies darauf hin, dass dieser jedoch wesentlich mehr Fläche benötigt als konventioneller Anbau, um vergleichbare Erntemengen zu erzielen. Angesichts wachsender Weltbevölkerung und knapper werdender Flächen sei eine ausschließlich ökologische Nahrungsversorgung sehr unwahrscheinlich, ja unmöglich.

 

Zum Ende der Veranstaltung traten die Anwesenden in eine rege Diskussion ein.  

 

 

 

 / Jette Grimm