Wirtschaftsrat Niedersachsen legt weitergehende Vorschläge zur Wiedereröffnung des Einzelhandels vor
Anja Osterloh: "Nicht Betriebsgrößen, sondern Umsetzung von Hygienemaßnahmen entscheidend"<br />
Die Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates Niedersachsen, Anja Osterloh, fordert eine flexiblere Handhabung der Wiedereröffnung des Einzelhandels und wendet sich gegen den Beschluss der Landesregierung, nur Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern wieder zu öffnen. „Die schrittweise Wiederbelebung ist in erster Linie zu begrüßen. Allerdings ergibt die Fortsetzung der Schließung größerer Geschäfte keinen Sinn. Denn je größer eine Verkaufsfläche ist, desto mehr Platz kann auch Abstands- und Hygieneregeln eingeräumt werden“, regt die Landesvorsitzende an. „Der Einzelhandel ist in weiten Teilen mittelständisch geprägt. Es gibt viele Traditionsgeschäfte, zum Teil über Generationen zum Teil in Familienhand, auch jenseits der festgelegten 800 Quadratmeter Verkaufsfläche. Diese einzigartige Struktur darf nicht durch existenzgefährdende Grenzziehungen zerstört werden“.
Der Wirtschaftsrat fordert, dass die Lockerungen der Ladenschließung nicht an Betriebsgrößen oder Verkaufsflächen festgemacht werden, sondern einzig an der Umsetzung adäquater Hygienemaßnahmen durch die Einzelhändler. „Dies kann zum Beispiel die Begrenzung der Besucherzahlen auf einen Kunden pro 25 Quadratmeter Verkaufsfläche, die Regulierung von Warteschlangen, sofern baulich möglich, getrennte Ein- und Ausgänge, Schutzvorrichtungen an den Kassen, Schutzausrüstung für das Verkaufspersonal, Hygienevorschriften für Kunden wie zum Beispiel Desinfektionsspender, Bodenmarkierungen, Piktogramme sowie der Verzicht auf Barzahlungen sein. Zudem sind auch kürzere Öffnungszeiten oder innerhalb größerer Geschäfte Teilöffnungen zu erlauben“, ergänzt die Landesvorsitzende Osterloh weiter.