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Bericht
08.11.2021
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"Im Moment haben wir eine Pseudoklimapolitik"

Prof. Dr. Ralf Otterpohl, Leiter, Institut für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz, TUHH Technische Universität Hamburg, im Gespräch mit dem Jungen Wirtschaftsrat Niedersachsen
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Nach einer kurzen Einführung durch Dirk Abeling, Landesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates Niedersachsen, begrüßte Julia Remih, Mitglied im Vorstand des Jungen Wirtschaftsrates, die Anwesenden und dabei insbesondere den Referenten der Online-Veranstaltung.

Prof. Dr. Ralf Otterpohl, Leiter, Institut für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz, TUHH Technische Universität Hamburg, stellte zunächst sich und seinen Werdegang sowie anschließend sein Konzept eines neuen Dorfes vor. Dabei zog der studierte Bauingenieur auch immer Verbindungen zu den derzeitigen Diskussionen um den Klimawandel.

 

Dass auch Dörfer eine attraktive Lebensform darstellen, zeige die seit einigen Monate zugenommene Abwanderung aus den Städten, so Otterpohl. Damit zukünftig eine Ausgeglichenheit zwischen Stadt und Land herrscht, brauche es jedoch Konzepte. Otterpohl nannte hierbei 4 Faktoren, die für ihn zentral sind: Ausreichend Menschen, keine zu große Entfernung zu einer Stadt, Neuschaffung von Arbeitsplätzen durch Lokalwirtschaft bzw. Kleinbetriebe sowie Primärproduktion. Sein Zukunftskonzept stoße insbesondere im Ausland auf Interesse, beispielsweise in der Schweiz und Brasilien. Auch in Deutschland seien erste Projekte entstanden, vorrangig in Süddeutschland.

 

Otterpohl sieht den wichtigsten wirtschaftlichen Aspekt für das Land in der Agrarbranche. Sowohl die bereits existierende und zukünftige Landwirtschaft, im großen als auch im kleinen Umfang, müsse jedoch nachhaltiger gestaltet werden. Der wichtigste Faktor sei dabei der Boden. Durch den jahrzehntelangen Einsatz von Agrochemie seien mittlerweile viele Böden in einem sehr schlechten Zustand, wodurch die Effektivität sinke. Böden müssten dringend regeneriert werde, auch in Hinblick auf den Klimaschutz. Otterpohl unterstrich dabei, dass die Politik der letzten Jahrzehnte nur eine „Pseudoklimapolitik“ betrieben habe. Klimawandel entstehe zum einen durch Solarzyklen, auf welche der Mensch keinen Einfluss habe, zum anderen durch menschliche Aktivitäten und dabei insbesondere durch die Zerstörung der Böden. Kaputte Böden würden kein Wasser mehr aufnehmen, dadurch gebe es keine Wolkenbildung mehr und der Pflanzendecke würde beschädig. CO2 habe zwar auch einen Anteil, nach seiner Ansicht jedoch nur einen geringen.

 

Jette Grimm