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Bericht
20.12.2020
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"Werkverträge in der Fleischwirtschaft - Der andere Weg"

Aufgrund von zahlreichen Corona-Ausbrüchen in deutschen Schlachthöfen war im Jahr 2020 die Kritik gegenüber Werkverträgen und Leiharbeitern in der Fleischwirtschaft groß geworden. Die Politik reagiert mit dem zum Jahreswechsel in Kraft tretenden Arbeitsschutzkontrollgesetz, welches verbindliche Kontrollquoten und ein Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischwirtschaft vorsieht. Doch gibt es bereits jetzt Unternehmen in der Branche, welche sich vor Inkrafttreten des Gesetzes für einen anderen Weg entschieden haben. Ein Gespräch mit Daniel Runden, Geschäftsführer der Goldschmaus Gruppe Verwaltungsgesellschaft mbH.<br />

Aufgrund von zahlreichen Corona-Ausbrüchen in deutschen Schlachthöfen war im Jahr 2020 die Kritik gegenüber Werkverträgen und Leiharbeitern in der Fleischwirtschaft groß geworden. Die Politik reagiert mit dem zum Jahreswechsel in Kraft tretenden Arbeitsschutzkontrollgesetz, welches verbindliche Kontrollquoten und ein Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischwirtschaft vorsieht. Doch gibt es bereits jetzt Unternehmen in der Branche, welche sich vor Inkrafttreten des Gesetzes für einen anderen Weg entschieden haben. Ein Gespräch mit Daniel Runden, Geschäftsführer der Goldschmaus Gruppe Verwaltungsgesellschaft mbH.
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Zu Beginn der Web-Veranstaltung begrüßte Stefan Lübbe, Vorstand der Sektion Oldenburger-Münsterland sowie Geschäftsführer der Schlüssel Gruppe, die anwesenden Gäste und Mitglieder des Wirtschaftsrates Niedersachsen. Es folgte ein Impulsvortrag von Herrn Runden, in welchem er zuerst die Historie der Goldschmaus Unternehmensgruppe vorstellte. Im Anschluss daran folgte eine Einführung in die Funktionsweise von Werkverträgen, in welcher Herr Runden auf die Kritik der Medien, insbesondere bezogen auf die Arbeitsbedingungen in der Branche einging. Er könne die Kritik sehr gut verstehen, verwies jedoch auch darauf, dass Werkverträge in vielen Branchen und auch im Dienstleistungsgewerbe üblich seien und man bei jeder Kritik nicht nur auf eine Branche schauen dürfe.

 

Für die Goldschmaus Gruppe war es in Form des Projektes „transparente Landwirtschaft“ bereits zu einem frühen Zeitpunkt das große Ziel, die komplette Wertschöpfungs-, Logistik- und Produktionskette in einem Haus zu vereinen, so Geschäftsführer Runden. Dies beinhaltete neben der regionalen Herkunft des Fleisches auch die Anstellung der Mitarbeiter vor Ort mit eigenen Verträgen, um Transparenz über Arbeitsbedingungen, Weisungsrechten sowie Haftungsfragen zu schaffen. Auch wenn sich die Übernahme von Arbeitskräften aus gültigen Werkverträgen teilweise als kompliziert gestaltete, gelang es der Unternehmensgruppe 95% der Arbeitskräfte zu übernehmen und fest einzustellen. Der Übernahmeprozess sowie die Schaffung einer Infrastruktur für die Arbeitnehmer (z.B. die Schaffung von Wohnraum) gestalteten sich aufwändig und waren mit Kosten verbunden. Aber der Neugewinn von Kunden, eine geringere Fluktuation von Arbeitskräften sowie eine hohe Attraktivität für Arbeitnehmer und zuletzt das Prinzip „transparente Landwirtschaft“ führten zu erfolgreichen Geschäftsverläufen und könnten daher als ein Weg angesehen werden, wie die Branche sich zukünftig ausrichten könnte.

 

Im Anschluss an den Vortrag von Daniel Runden erhielten die teilnehmenden Personen noch die Möglichkeit, eigene Fragen und Beiträge zur belebten Diskussion beizusteuern. Das Team des Wirtschaftsrates Niedersachsen bedankt sich bei allen Teilnehmern und insbesondere bei Herrn Runden für die spannende Veranstaltung.

 

Maximilian Kamp