Ist stiften noch zeitgemäß? Was leistet eine Bürgerstiftung und wieso ist ein Engagement von Unternehmen darin sinnvoll?
Bei dem Gespräch berichtete Axel Lohöfener, Vorsitzender der Bürgerstiftung und ehemaliger Vorstand der Sparkasse Celle nicht nur über die Arbeit der Bürgerstiftung. Er gab persönliche Einblicke über die aktuellen Herausforderungen, denen sich eine Stiftung zu stellen hat. Grundsätzlich folge die Bürgerstiftung Celle dem Subsidiaritätsprinzip, also dem Engagement Bürger für Bürger und von unten nach oben- ganz ähnlich dem freien Unternehmertum und der Marktwirtschaft.
Des Weiteren agiert eine Bürgerstiftung ehrenamtlich und unabhängig von staatlichen Institutionen und hat ein inhärentes Interesse an der Nachhaltigkeit ihrer Projekte, schließlich ist sie als verselbstständigte Vermögensmasse nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Wie bei den meisten Bürgerstiftungen reicht das Grundkapital kaum für die Verwaltungskosten, also versuchen sie über ihre diversen Projekte auf der einen Seite Mittel einzuwerben und auf der anderen Seite ganz besonders die Bereiche „Bildung und Erziehung“ sowie „Kunst und Kultur“ zu fördern. Der Nutzen des Stiftens für Unternehmer ist für Axel Lohöfener klar: „Man engagiert sich für eine gute Idee, eine gemeinnützige Angelegenheit, von der man überzeugt ist.“ Außerdem habe das letzte Hemd keine Taschen und über das Stiften könne man etwas Bleibendes hinterlassen, das der gesamten Gesellschaft zugutekommt.
In der angeregten Diskussion wurde auch die zunehmende Schwierigkeit betont, Personen zu finden, die in ehrenamtliche Verantwortung im Vorstand zu übernehmen bereit sind. Sicherlich sei hier auch die Politik gefragt, dessen unverhältnismäßig hohe gesetzlichen Verantwortlichkeiten zu begrenzen.