Kultusminister reagiert nur auf Symptome, statt für Lösungen zu agieren
Hannover 26.09.2018, Die Landesfachkommission (LFK) Bildung und Wissenschaft mit ihrem Vorsitzenden Dipl.-Päd. Thorsten Bund sieht im Vorgehen des Kultusministers Tonne schwerwiegende Fehlentwicklungen und steht damit der aktuellen bildungspolitischen Linie äußerst kritisch gegenüber.
Während in Niedersachsen nach wie vor rund hunderte Lehrerstellen unbesetzt sind und Gymnasiallehrer immer noch an Grund- und Hauptschulformen abgeordnet werden, scheint das Kultusministerium immer noch an alten Mustern zu hängen, um kurzfristig Lehrkräfte zu akquirieren. Die Realität belehrt uns allerdings eines Besseren und zeigt, dass es nicht nur darum geht, den Lehrerberuf als besonders attraktiv öffentlich darzustellen, es müssen auch Taten folgen.
So ist die aktuelle Besoldung einerseits, eine vielfach vorgesehene Befristung andererseits nicht wirklich das Problem. Vielmehr ist mangelnde Qualifizierung und fehlende Handlungs- und Rechtssicherheit eher das, was Menschen hindert, den Beruf als LehrerIn in Niedersachsen auszuüben. Minister Tonne reagiert nur auf die situativ anstehenden Probleme, allerdings wird er den Lehrermangel nicht beheben, indem er den Beruf schönredet, oder einige Besserungen in der Arbeitssituation verspricht, die er aufgrund der aktuell schwelenden Konflikte gar nicht einhalten kann. Denn das mangelnde Sozialverhalten vieler SchülerInnen und die fachlich unmöglich lösbaren Anforderungen der beschlossenen Inklusion sind Fakten, die das Kultusministerium nicht schönreden kann. Hier steht man gegenüber allen Fachleuten und Experten aus Bildung und Wissenschaft auf verlorenem Posten.
Aus Sicht der LFK Bildung können nur Menschen, die einerseits verstehen wie Ökonomie funktioniert und andererseits erkennen, welche Wechselwirkungen soziales Engagement ausmachen, die Soziale Marktwirtschaft leben und ihren Fortbestand sichern! Und dies gelingt eben nur, wenn eine hochgradige und flächendeckende Bildung gut qualifizierte Fachkräfte hervorbringt.
Das ist es, was Niedersachsen hat wachsen lassen und zu einem erfolgreichen Wirtschafts- und Dienstleistungsstandort hat werden lassen.
Der Wirtschaftsrat fordert vom Kultusminister, dass das Lehramtsstudium qualitativ an die aktuellen und künftigen Anforderungen angepasst wird und auch die quantitativen Anforderungen im Land erfüllt werden. Dies heißt, sich mit Minister Thümler einmal darüber abzustimmen, welche Qualifikationen und welche Anzahl an Lehrern Niedersachsen zukünftig tatsächlich braucht!
Die LFK Bildung und Wissenschaft erwartet schleunigst Lösungen beziehungsweise Maßnahmen und bietet Unterstützung an, mit dem Know-How aus der Wirtschaft. In diesem Zusammenhang unterstützt die LFK Bildung unter anderem das Fehlstundenportal in Niedersachsen https://www.fehlstunden-nds.de