"Desinfektionsmittel gehört nicht in den Alltag"
Die Lockerungsmaßnahmen setzen ein hohes Maß an Hygienevorschriften für Unternehmen voraus. Dabei besteht aber kein genaues Wissen darüber, was nun tatsächlich notwendig ist und was nicht. Um über die Hygienemaßnahmen und deren theoretische sowie praktische Umsetzung zu diskutieren, hat die Sektion Lüneburg-Nordheide zu einer digitalen Diskussionsveranstaltung eingeladen.<br />
Florian Lücke, Mitglied des Vorstandes der Sektion Lüneburg-Nordheide des Wirtschafrates Niedersachsen sowie Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steuerrecht aus Uelzen, begrüßte die Mitglieder und Gäste zum Webevent und stellte beide Referenten kurz vor.
Ingo Schreiber, Managing Director, Althoff Hotel Fürstenhof Celle, gab den Anwesenden einen Bericht darüber, wie sich für ihn bzw. sein Unternehmen der Alltag seit dem Ausbruch des Corona-Virus entwickelt hat. „In Deutschland haben wir sowieso schon einen sehr hohen Hygienestandard im Vergleich zu anderen Ländern“, so Schreiber. Durch die behördlichen Auflagen hätte sein Unternehmen einen ganzen Katalog an Hygienemaßnahmen für sämtliche Bereiche erstellt. Denn „wohlfühlen heißt auch, sich sicher zu fühlen“ verdeutlichte der Geschäftsführer. Dennoch blieben die Buchungszahlen noch sehr verhalten.
Dr. Marion Wunderlich, Leiterin des Gesundheitsamtes des Landkreises Lüneburg, berichtete ihrerseits von ihrer Zeit seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Diese Krise sei für das Gesundheitsamt gar nicht so ungewöhnlich, da sich das Amt in jedem Jahr mit dem Ausbruch verschiedener Viren auseinandersetzen müsse. Nur die Verbreitung sei in diesem Fall eine andere. Insgesamt seien die Infektionszahlen im Kreis Lüneburg aber gering, so Dr. Wunderlich.
Weiterhin ging sie auf die Hygienemaßnahmen ein. Dabei herrsche Unklarheit darüber, was von den Unternehmen jetzt umgesetzt wird und dem, was das Gesundheitsamt tatsächlich fordere. So sei z.B. die Wischdesinfektion nicht notwendig, bisher sei kein Beweis dafür erbracht worden, dass das Corona-Virus durch Oberflächen übertragbar ist, so die Leiterin. Ingo Schreiber brachte in diesem Zusammenhang an, dass z.B. diese Information in der Bevölkerung fehle und wünsche sich, „dass konkrete sachdienliche Hinweise in die Öffentlichkeit getragen werden“. Im weiteren Verlauf diskutierten die Mitglieder und Gäste des Wirtschaftsrates Niedersachsen sowie die Referenten über die weiteren Vorgaben und deren Notwendigkeit.
Wir danken Frau Dr. Wunderlich sowie Herrn Schreiber für diese sehr interessante Diskussion.