Aus den Ländern (Niedersachsen) - "Wir brauchen ein integriertes Energienetz"
Nach einer kurzen Begrüßung durch Dirk Abeling, Landesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates Niedersachsen, stellte Torsten Bugla, Geschäftsführer, Audi Hannover GmbH, sich und sein Unternehmen vor. Die Audi Hannover GmbH stellte ihre Räumlichkeiten für die Veranstaltung der Landesfachkommission Energie- und Umweltpolitik zur Verfügung.
Anschließend eröffnete Markus Lesser, Vorsitzender der Kommission, die Veranstaltung und führte gleich zu Beginn an, dass wir im Bereich der erneuerbaren Energien und des Netzausbaus noch immer vor großen Herausforderungen stünden. Es würden wesentlich mehr Fläche, Ressourcen und Zeit benötigt, um die angedachten Ziele zu erreichen.
Um einen umfassenderen Überblick über den derzeitigen Stand zu diesem Thema zu erhalten, hat die Kommission Dr. Peter Hoffmann, Abteilungsleiter Systemplanung, TenneT TSo GmbH, als Gastredner eingeladen.
Dr. Peter Hoffmann stellte den Mitgliedern und Gästen die Ergebnisse einer Studie zur Identifikation systemdienlicher Power-to-Gas-Standorte vor. Dabei ging er unter anderem auf das klimaneutrale Energiesystem der Zukunft ein. Zwar würde der gesamte Energiebedarf um ca. 40 Prozent sinken, der Nettostrombedarf dagegen aber um ca. 80 Prozent steigen. Der Nordseeküste als „Bauhaus der Zukunft“ würde dabei eine entscheidende Rolle zukommen. Sowohl Off- als auch Onshore könne hier mehr Strom produziert werden. Dieser könne in der Form jedoch nicht einfach durch Deutschland transportiert werden, insbesondere nicht ohne erhebliche Verluste. Weiterhin gäbe es saisonale Herausforderungen. Hierbei sei Wasserstoff die einzig realisierbare saisonale Speicheroption. Weiterhin berichtete Dr. Hoffmann von den Untersuchungen zu sinnvollen Elektrolysestandorten, diese seien vor allem im nördlichen Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu finden.
Daran anknüpfend berichtete Olaf Lies MdL, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, über die derzeitige Situation in Niedersachsen. Im Bereich der erneuerbaren Energien sei man bereits auf einem guten Weg. Auch der Netzausbau gehe voran. Er sei jedoch davon überzeugt, dass die Diskussionen um ein Wiedereinführen der Kernkraft falsch sei, Kernkraft sei tot, so der Minister. Ebenso ging er kurz auf die Ziele der neuen Bundesregierung ein. Diese seien zum Glück nicht vorgezogen, wie es bei neuen Regierungen üblich sein. Weiterhin fasste er zusammen, dass alle Bundesregierungen der vergangen Jahrzehnte, egal welcher Kombination, den Weg in die erneuerbaren Energien nicht konsequent genug gegangen seien. Deutschland brauche ein integriertes Energienetz, fasste der Minister zusammen.