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Bericht
21.09.2022
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"Das Sicherheitsgefühl ist nicht immer deckungsgleich mit der tatsächlichen Gefahrenlage."

Unternehmerfrühstück mit Polizeipräsident Volker Kluwe.
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V.l.n.r.: Jürgen Korthals, Mitglied im Sektionsvorstand der Sektion Hannover; Volker Kluwe, Polizeipräsident der Polizeidirektion Hannover; Dirk Abeling, Landesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates Niedersachsen. (Bild: Wirtschaftsrat) 


Die Sektion Hannover lud zum allmonatlichen Unternehmerfrühstück in das Central-Hotel Kaiserhof in Hannover ein. Diesmaliger Gastredner war Volker Kluwe, Polizeipräsident der Polizeidirektion Hannover.

Hannover sei immer noch unter den Top 5 Städten in Deutschland mit der höchsten Kriminalitätsrate. Diese sei jedoch stark verzehrt, da die Statistik mehrheitlich Delikte aufführen würde, die keine wirkliche Gefahr darstellen. Einen großen prozentualen Anteil an den Straftaten in Hannover würde das „Schwarzfahren“ ausmachen, so Kluwe.

 Generell sei die Entwicklung der Straftaten jedoch rückläufig. So seien vor allem während der Corona-Pandemie die Anzahl der Einbrüche und Diebstähle zurückgegangen, da den Tätern schlichtweg die Gelegenheit gefehlt habe. Der Polizeipräsident gab jedoch zu bedenken, dass trotz der generellen positiven Entwicklung der Kriminalität in Hannover vor allem die Gewalt gegen die Polizeibeamten zugenommen habe. Während der Corona-Pandemie habe sich ein Unmut gegen den Staat in einigen Teilen der Bevölkerung etabliert. Als Repräsentant des Staates werden die Polizeibeamten häufig Opfer von Gewalt und Aggression mit einer steigenden Tendenz. Ebenfalls steigend sei die Anzahl der Messerangriffe in der Landeshauptstadt, berichtete der Polizeipräsident. Da viele der Messer legal zu tragen seien, brauche es vielmehr ein „Allgemeinverbot für gefährliche Gegenstände“.

 In der anschließenden Diskussion kam unter anderem die Frage auf, wie gut die Polizei Hannover aufgestellt sei. Kluwe antwortete, dass die Ausstattung der Hannoveraner Polizei gut sei, jedoch die Wertschätzung der Polizei gestärkt werden müsse. Das Protestpotenzial innerhalb der Bevölkerung werde größer.

 Auch wenn das persönliche Sicherheitsgefühl für einige geringer geworden scheint, ist die Entwicklung der Kriminalität rückläufig in Hannover. Dieses Sicherheitsgefühl sei nicht unbedingt deckungsgleich mit der tatsächlichen Gefahrenlage. Auch würde häufig die mediale Berichterstattung die tatsächliche Kriminalität in Hannover verzerren.