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Bericht
10.05.2022
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Die Weltwirtschaft in Krisenzeiten

Carsten Klude, Chefvolkswirt der M.M.Warburg & CO (AG & Co.) KGaA, zu Gast beim Wirtschaftsrat Niedersachsen.
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Zu einer Coffee Break lud die Sektion Osnabrück-Grafschaft Bentheim des Wirtschaftsrates Niedersachsen seine Mitglieder und Gäste in das Café Leysieffer in Osnabrück ein. Gastredner des Austausches war Carsten Klude, Chefvolkswirt der M.M.Warburg & CO (AG & Co.) KGaA.

 

Klude berichtete von den möglichen Folgen für die Weltwirtschaft, die durch den Krieg in der Ukraine entstanden seien. Die Weltwirtschaft stünde vor neuen Herausforderungen, weshalb er konkrete Prognosen für unzuverlässig halte. Allerdings habe nicht nur der Krieg merkliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft zur Folge gehabt, sondern ebenfalls Corona und die Null-Covid-Strategie Chinas. Generell müsse die Gesellschaft als Ganzes allmählich die Rückkehr zur Normalität nach Corona lernen.

 

Weiterführend berichtete Carsten Klude von klaren Rezessionsindikatoren in Deutschland, da aktuell eine Stagnation in Kombination mit steigender Inflation zu beobachten wäre. Als Folge dessen, müsse man sich darauf einstellen, dass die Notenbanken die Zinsen erhöhen und den Ankauf von Staatsanleihen stoppen werde. Generell werde die Staatsverschuldung in näherer Zukunft ansteigen.

 

In der anschließenden Diskussion wurde sich mit den Themen der sozialen Spannungen, resultierend aus der steigenden Inflation, sowie Kryptowährungen und der MMT-Theorie beschäftigt. Die MMT-Theorie beschreibt hierbei eine Theorie, die davon ausgeht, dass ein Staat nicht zahlungsunfähig werden kann, sofern er Kredite in seiner eigenen Währung aufnimmt. Herr Klude sieht diese Theorie äußerst kritisch und hält den Ansatz für naiv. Kryptowährungen betrachtet er ebenfalls skeptisch, da er dort langfristig mit Problemen seitens der Notenbanken rechnet. Diese würden vermutlich nicht ihre Hoheit aufgeben wollen und seien selbst schon mit der Entwicklung von digitalen Währungen beschäftigt.