„Digitalisierung schafft nicht unbedingt Vertrauen“
V.l.n.r.: Dr. Björn Bogner, Rechtsanwalt, KSB INTAX v. Bismarck Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater PartGmbB; Sebastian Bluhm, Sektionssprecher der Sektion Hannover; Barbara Thiel, Landesbeauftrage für den Datenschutz Niedersachsen. (Bild: Wirtschaftsrat)
Unter der Moderation von Dr. Björn Bogner, Rechtanwalt der KSB INTAX v. Bismarck Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater PartGmbB, diskutierte die Sektion Hannover gemeinsam mit Barbara Thiel, Landesbeauftragte für den Datenschutz Niedersachsen, über die vergangenen Jahre unter der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Es sei unmöglich, die gesamte Menge der niedersächsischen Unternehmen dauerhaft zu kontrollieren. Ihre Behörde sei schlichtweg unterbesetzt, um die große Zahl an Datenschutzvergehen zu bearbeiten und zu ahnen, so Thiel. Sie führte in ihrem Impuls aus, welche Zuständigkeiten und Besonderheiten ihre Behörde behandle und warum nicht alle Datenschutzvergehen in ihre Zuständigkeit fallen würden.
Fälle, die ausschließlich im Privaten ablaufen, sollten auch auf dem privatrechtlichen Wege geklärt werden und nicht über die Datenschutzbehörde, forderte Thiel. Ihre Behörde sei in der Lage, hohe Bußgelder zu verlangen, die teilweise in Millionenhöhe liegen, immer abhängig vom Vergehen und Größe des globalen Umsatzes des Unternehmens.
Im Fokus der anschließenden Diskussion lag vor allem der Konfliktbereich zwischen Datenschutz und Digitalisierung. „Digitalisierung schafft nicht unbedingt Vertrauen. Wir erleben eine digitale Sorglosigkeit heutzutage“, mahnte die Landesdatenschutzbeauftragte.
Die Ansichten in der Bevölkerung gingen hierbei auch weit auseinander. Während einige Bürger beim Thema der digitalen Daten sehr sensibel reagieren würden, spiele dies bei einem größeren Teil der Bürger keine übergeordnete Rolle bei der Datenweitergabe und Datenverbreitung.