Möglichkeiten der CO2-Reduktion durch nachhaltiges Licht
Die Europäische Union hat die Klimaziele für das Jahr 2030 noch einmal verschärft – ein Umstand, der alle Möglichkeiten zur Einsparung von Energie und CO2 in Unternehmen auf den Prüfstand stellt. Gerade bei größeren Unternehmen und Produktionsstätten birgt die Beleuchtung großes Verbesserungspotential. Um dieses Themengebiet zu erörtern, begrüßte die Sektion Oldenburg-Wilhelmshaven durch ihren kommissarischen Sprecher Arend Cobi am vergangenen Montag Dr. Julia Verlinden MdB, energiepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, zu einer Online-Diskussionsrunde.
Zu Gast war dabei auch Marco Hahn, Mitglied der Geschäftsführung der Deutschen Lichtmiete AG, welcher das Unternehmen mit Sitz in Oldenburg kurz vorstellte und die Entwicklungsmöglichkeiten in der Beleuchtungstechnik offenbarte: „Eine gigantische Menge an Energie könnte durch die konsequente Lichtumrüstung auf LEDs eingespart werden.“ Um diesen Impuls an die Politik weiterzugeben, gründete der Unternehmer mit weiteren Kolleg*innen und Politiker*innen die Initiative „Nachhaltiges Licht“ in Berlin.
Mitglied dieser Initiative ist Dr. Julia Verlinden MdB noch nicht, auch wenn sie die Bedeutung der CO2-Einsparung durch effiziente Lichtnutzung ebenfalls hohe Beachtung beimisst: „Die Beleuchtung macht zwar nur sieben Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland aus, birgt jedoch großes Potenzial zur Einsparung. Diesen Beitrag könnten wir relativ schnell und einfach zum Klimaschutz leisten.“ Die Kosten der Umstellung auf energiesparende Licht-Technologien durch Automatisierung, Digitalisierung und Nutzung von LEDs würde sich aus unternehmerischer Perspektive auf lange Sicht definitiv lohnen, so die Politikerin: „Mit dem Klimawandel ist kein Kompromiss zu machen und keine Verhandlung möglich. Die Prognosen der Wirtschaftswissenschaftler zeigen uns, dass jetzige Investitionen und Vorbeugungen günstiger und effizienter sind, als später die immensen Schäden aufzufangen.“
Besonders die Industrie und das produzierende Gewerbe nahm sie dabei in die Pflicht – versprach aber auch Unterstützung aus der Bundeshauptstadt: „Die Ausschreibungen zur Energieeffizienz waren bisher nicht erfolgreich und effizient genug. Wir brauchen aber den Wettbewerb der guten Ideen in diesem Bereich.“ Gerade finanziell müsse es einen Anreiz für die Unternehmen geben, ihre Beleuchtung auf energiesparende Alternativen umzurüsten. „Der Mix der politischen Steuerungselemente macht es am Ende aus: Finanzielle Förderprogramme und steuerliche Abschreibungen für eine finanzielle Flexibilität der Unternehmen, ohne dabei Mitnahmeeffekte zu provozieren.“ Insgesamt dürfe die Steigerung der Energieeffizienz nicht in Konkurrenz zum Ausbau der erneuerbaren Energien stehen – dies sei das weiterhin übergeordnete Ziel.
Der Wirtschaftsrat Niedersachsen sowie die Sektion Oldenburg-Wilhelmshaven bedanken sich herzlich bei Dr. Julia Verlinden MdB für Ihre Zeit und den detailreichen Vortrag!
Text: Noah Heinemann