Hannover mal anders entdecken
Die Mitglieder und Gäste der Sektion Hannover im regen Austausch während des Sozialen Stadtrundganges. (Bild: Wirtschaftsrat)
Die Sektion Hannover durfte bei einem Sozialen Stadtrundgang des Asphalt Magazins teilnehmen, geführt von Sozialarbeiterin Sophia. Dieser war besonders auf frauenspezifische Themen ausgerichtet - es wurden Fragen angesprochen wie: Wo sind Schlafplätze obdachloser Frauen? Was gibt es für Frauen Anlaufstellen? Was sind die Überlebensstrategien von obdachlosen Frauen?
Begonnen wurde bei dem Sitz des Asphalt Magazins, wo die Gründung und die Grundstrukturen erklärt wurden. Dieses existiert seit 1994, um Menschen, die vom Lebensweg abgekommen sind, zu helfen. Menschen mit brüchigen Biografien, die von Armut und von Wohnungslosigkeit betroffen sind oder waren, können durch den Verkauf des Straßenmagazins wieder Struktur für ihr Leben zurückgewinnen. Die Hälfte des Verkaufspreises des Magazins können sie selbst behalten und so auch der Armut entgegenwirken. Mittlerweile gibt es knapp 200 Verkäuferinnen und Verkäufer des Straßenmagazins niedersachsenweit.
Im Anschluss ging es weiter zum Raschplatz und anschließend zum Szenia, ein Tagesaufenthalt für Frauen. Die nächste Station war das Stellwerk, einem Kontakt- und Konsumraum direkt am Hauptbahnhof. Die Sucht nach Rauschmitteln sei ein sehr großes Problem. Um den Menschen dafür einen sicheren Raum zu bieten, in dem Drogen insbesondere unter hygienischen Bedingungen konsumiert werden können, wurde dieser geschaffen.
Prominent vertreten: Carina Herrmann MdL, parlamentarische Geschäftsführerin der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag (links) nahm auch am Sozialen Stadtrundgang teil. (Bild: Wirtschaftsrat)
Danach wurde die Herschelstraße angesteuert sowie das Café Nachtschicht - ein Anlaufpunkt für Prostituierte, in dem sie sich beraten lassen können oder auch nur kurz zum Aufwärmen vorbeischauen dürfen.
Alle Teilnehmer waren sehr froh, an dem Stadtrundgang teilgenommen zu haben und berichteten, dass eine solche Betrachtung das Bewusstsein für die Menschen in der Stadt verändere.