Wirtschaftsrat Niedersachsen: Kultusministerium darf Schulleitungen und Lehrkräfte bei Wiederaufnahme in den Schulbetrieb nicht allein lassen
Thorsten Bund: Wir brauchen klare und konstruktive Handlungsempfehlungen für die Schulen
Die Landesfachkommission Bildung und Wissenschaft des Wirtschaftsrates in Niedersachsen fordert das Kultusministerium auf, konstruktive und konkrete Handlungsanweisungen für die Wiederaufnahme des Lehrbetriebs an den Schulen zu geben. „Es ist grundsätzlich richtig und im Sinne aller Beteiligten, dass das Modell des Kultusministeriums jetzt einen stufenweisen Einstieg in den Schulbetrieb vorsieht. Allerdings steckt der Teufel im Detail. Wieder einmal sind die Lehrkräfte die Leidtragenden. Anstatt dass die Landesregierung mit einer konstruktiven und konkreten Handlungsempfehlung aufwartet, werden Schulleitungen und Lehrkräfte weitestgehend allein gelassen, gleichzeitig wird ihnen die Teilung der Klassen aufgezwungen, die bei ohnehin knappem Personal für zusätzliche Belastungen sorgt“, kritisiert Thorsten Bund, Vorsitzender der Landesfachkommission Bildung und Wissenschaft im Wirtschaftsrat Niedersachsen.
Gefragt sind praxisnahe Lösungsvorschläge, die Schülern wie Lehrern den Einstieg in den Unterricht auch in Zeiten von Corona ermöglichen, bei denen der Blick auf die Gesundheit weder für Lehrkräfte noch für Schüler verloren geht. „Das Kultusministerium darf die Schulen in dieser Lage nicht allein lassen und die Lösungsfindung den Lehrkräften und Schulleitungen vor Ort überlassen. Das sorgt für weiteren Unmut in der Lehrerschaft und macht den Beruf nicht attraktiver“, betont Thorsten Bund weiter. „Ein wochenweiser Wechsel mit ganzen Klassen würde die Lehrkräfte weniger beanspruchen und ebenfalls einen schonenden Start gewährleisten.“