Wirtschaftstag Nordrhein-Westfalen 2022
Am Schluss reichten Landesfinanzminister Lutz Lienenkämper zwei Worte, um die Politik der Landesregierung zu beschreiben: „Zutrauen. Ermöglichen.“ So konzentriert gestaltete Lienenkämper seine komplette Rede, die er zum Abschluss des Wirtschaftstages NRW 2022 hielt. Der Finanzminister sprang für NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst ein, der aus der Corona-Quarantäne in Israel ein Video-Grußwort schickte.<br />
„Nordrhein-Westfalen im Jahr 2030“ so lautet das Thema des diesjährigen Wirtschaftstages NRW. Der große Veranstaltungsaal der Düsseldorfer DZ-Bank diente als Studio für den erneuten digitalen Wirtschaftstag.
Nach der offiziellen Begrüßung durch den Landesvorsitzenden und Kölner Unternehmer Paul Bauwens-Adenauer stellte Janine Jaensch, Vorsitzende des Jungen Wirtschaftsrates NRW, das gleichnamige Strategiepapier vor. Es umreißt die Herausforderungen und Ziele in vier Politikfeldern: Bildung, Energie und Nachhaltigkeit, Mobilität und Urbanisierung sowie Innovation und Digitalisierung. In vier „Powertalks“ nahmen jeweils zwei Gesprächspartner ihr Thema genau unter die Lupe.
Vertreten war die Politik u. a. mit Thomas Jarzombek, bildungspolitischer Sprecher der CDU/CSU Fraktion im Bundestag, oder Josef Hovenjürgen, Generalsekretär der CDU NRW, ebenso wie die Wirtschaft, etwa mit Michael Busch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Thalia Bücher GmbH oder mit Christian Miele, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Start-ups. Übergreifender Tenor der Diskussionen: Entscheidend sind Digitalisierung, Innovationskraft und vor allem Tempo, wenn es darum geht, Ideen und Pläne umzusetzen.
Das Strategiepapier Nordrhein-Westfalen 2030 soll weiter als Diskussionsgrundlage dienen, Janine Jaensch rief zur Mitarbeit auf. Als Hausherr lobte Dr. Christian Brauckmann, Mitglied des Vorstands der DZ-Bank, diesen Ansatz: „Sie haben genau die richtigen Schwerpunkte gesetzt.“
Lutz Lienenkämper nutzte die Bühne des Wirtschaftsrates, um die Erfolge der Landesregierung zu betonen und den Kurs der nächsten Jahre abzustecken. „NRW ist heute wieder ein Land der Chancen“, blickte Lienenkämper auf den Kurs der CDU/FDP-Landesregierung. Investitionen in die Infrastruktur, in die Digitalisierung, in Forschung und Bildung und nicht zuletzt in die innere Sicherheit haben das Land wieder nach vorne gebracht, so Lienenkämper. Ein Schwerpunkt seiner Rede war die Herausforderung des Klimaschutzes. Der Minister machte klar: „Unsere energieintensive Industrie muss in Nordrhein-Westfalen eine Zukunft haben.“ Es gehe um die Versöhnung von Klimaschutz und Industrie, „das ist ein Generationenprojekt“.
Lutz Lienenkämper lenkte den Blick auch auf die Folgen des Ukraine-Krieges. „Wir müssen raus aus der Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland.“ In den nächsten Monaten seien „pragmatische Lösungen“ gefragt. Versorgungssicherheit und die Entlastung bei hohen Energiepreisen seien unabdingbar. „Eine warme Wohnung darf kein Luxus sein.“ Zugleich machte der Minister deutlich, dass der russische Angriffskrieg eine Zeitenwende darstellt: „Frieden, Freiheit, Demokratie: Die gibt es nicht umsonst. Wir müssen sie besser schätzen und schützen.“
Ähnlich hatte sich auch Paul Bauwens-Adenauer, Vorsitzender des Wirtschaftsrates NRW, in seiner Begrüßung zum Auftakt des Wirtschaftstages geäußert: „Wir brauchen den Schulterschluss mit dem Westen und den USA.“ Das betonte auch Ministerpräsident Wüst in seiner Videobotschaft: „Der Westen steht der Aggression Russland geschlossen gegenüber.“