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Bericht
08.03.2021
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"Stadtzentren nachhaltig wiederbeleben"

Angesichts der schwierigen Lage des stationären Einzelhandels in den Innenstädten hat der Wirtschaftsrat Nordrhein-Westfalen die neue Veranstaltungsreihe „Wie entwickeln sich unsere Innenstädte?“ aufgesetzt. Gemeinsam mit Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft soll über die Probleme diskutiert werden.

Veranstaltungsreihe zur Erhaltung der Innenstädte in Nordrhein-Westfalen
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Im Rahmen der Auftaktveranstaltung unter dem Titel „Essen, die Einkaufsstadt – was bleibt?“ empfingen die Mitglieder und Gäste aus der Region Ruhrgebiet den baupolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Fabian Schrumpf MdL, sowie den Stadtplaner und Leiter der Forschungsgruppe „Raumbezogene Planung und Städtebau“ des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung, Prof. Dr. Jan Polívka.

Mit dem Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte nehme Nordrhein-Westfalen deutschlandweit eine Vorreiterrolle bei der Abmilderung der Auswirkungen der Coronapandemie auf die Innenstädte ein. Beide Referenten waren sich jedoch einig, dass die Pandemie die Schwierigkeiten des Einzelhandels in den Innenstädten zwar verstärkt habe, dass diese aber bereits vorher aufgetreten seien. „Bereits vor Beginn der Pandemie waren deutliche Rückgänge in den Besucherzahlen erkennbar“, betonte Prof. Polívka. Um dem entgegenzuwirken, müsse bei der Planung für freistehende Gewerbeflächen zukünftig auf die veränderten Bedürfnisse der Innenstadtbesucher eingegangen werden. „Wir brauchen neue und nachhaltige Konzepte für unsere Innenstädte, die sowohl die jüngere als auch die ältere Bevölkerung mitnehmen“, so Prof. Polívka.

 

Besondere Handlungsbedarfe gebe es laut einer Umfrage zudem in den Bereichen Sicherheit und Sauberkeit. „Wenn sich die Besucher unwohl oder unsicher fühlen, macht das den Innenstadtbesuch unattraktiv“, so Schrumpf wörtlich. Auch müsse über die Erreichbarkeit der Stadtzentren unter veränderten Mobilitätsbedingungen nachgedacht werden. Grundsätzlich sei es dabei sinnvoll, sich an anderen erfolgreichen Stadtplanungskonzepten auch aus dem Ausland zu orientieren. „Nicht jeder Plan lässt sich aber für alle Städte gleichermaßen umsetzen. Daher müssen wir für unsere Städte individuelle aber ganzheitliche Konzepte entwickeln“, machte der CDU-Politiker deutlich. Kurzfristig aber, darin stimmten die Teilnehmer überein, müsse man nun nach dem Lockdown den Handel und die Gastronomie in den Innenstädten wieder öffnen, um die bestehenden Geschäfte zu erhalten.