"Neuer Ansatz bei Wohnungsbau"
Vor der Sektion Bonn/Rhein-Sieg des Wirtschaftsrates der CDU e.V. sprach Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, über seine Arbeit, seine Pläne und die Zusammenarbeit in der Region. Sektionssprecher Bernhard Kirschbaum freute sich, den Landrat als Gesprächspartner begrüßen zu dürfen und betonte zu Beginn der Veranstaltung, „Bonn und der Rhein-Siegkreis sind eine Region mit hoher Wachstumsdynamik. Doch es gibt noch ein großes Themenspektrum zu beackern.“
Zu diesem Themenspektrum gehören der Wohnungsbau und die Frage nach bezahlbarem Wohnraum. Laut des Empirica-Gutachtens von 2016, müssen bis 2030 insgesamt 30 000 Wohneinheiten im Kreis geschaffen werden. „Der Wohnraum entlang der Rheinschiene ist knapp und teuer. Tendenziell müssen immer längere Wege zwischen Wohn- und Arbeitsort in Kauf genommen werden“, erklärte der Landrat. Der Kreis habe allerdings einen neuen Ansatz gefunden, mit welchem der geförderte Wohnungsbau stärker gesteuert werden könne. Bislang seien die Fördermittel beim Kreis nach dem „Windhund-Prinzip“ abgerufen worden; wer zuerst kommt, mahlt zuerst. „In Zukunft könnte die Mittelvergabe – nach einem abgestimmten Prozess mit den Kommunen – gezielt in geordnete Bahnen gelenkt werden“, erläuterte Schuster.
Ein Hauptproblem sei auch das fehlende Bauland, so der Landrat. „Viele Grundstückseigentümer wollen nicht verkaufen, weil sie die Flächen lieber als stille Reserve halten. Die Frage ist, ob der Gesetzgeber hier Anreize schaffen kann. Das gilt auch für die vielen großen Häuser, in denen jetzt oder in ein paar Jahren nur noch zwei Personen leben. Man könnte ihnen doch eine Prämie dafür bieten, dass sie sich kleiner setzen, auch mit Blick auf altersgerechtes Wohnen. Ihre Häuser werden dann für Familien frei, die Platz brauchen“, führte Schuster aus.