Kommt nach Corona die Steuererhöhung
Kommen nach der Corona-Krise die Pleitewelle und die Steuererhöhung? Zu diesem Thema freute sich der CDU Wirtschaftsrat mit dem Finanzexperten Prof. Dr. Sven-Joachim Otto von der Ernst & Young Law GmbH ins Gespräch zu kommen.
„Für das Jahr 2020 hat es umfassende Hilfsmaßnahmen von Land und Bund gegeben. Das kann nicht unendlich so weitergehen“, so Prof. Otto. Der Steuerexperte erklärte, dass die ausfallenden Einnahmen der Gewerbesteuer in einer gewaltigen Neuverschuldung münden würden. „Dem äußerst positiven Finanzerungssaldo des Staates im Jahr 2019 folgt 2020 ein tiefes Tal der roten Zahlen“, erläutert Prof. Otto weiter. Der Wirtschaftsrat gab zu bedenken, dass die aktuelle finanzpolitische Situation und die Aufgabe der „Schwarzen Null“ zu einer massiven Steuererhöhung führen könnten. Prof. Otto fügt dem hinzu: „Wenn die wirtschaftliche Erholung und die damit einhergehende Füllung der Steuerkassen gelingt, könnte die massive Steuererhöhung ausbleiben und im Jahr 2022 könnte man bereits wieder mit optimalen Steuereinnahmen ohne Erhöhung von Steuern rechnen“ so Prof. Otto.
Mit Hinblick auf die kommende Bundestagswahl machte Prof. Otto deutlich, dass mit einer „Schwarz-Grünen“ Koalition auch eine Senkung der Einkommenssteuer nicht auszuschließen sei. Dies könne wiederum eine Erhöhung der Einkommenssteuer für höhere Einkommen bedeuten. „Was sich wiederum als unwahrscheinlich darstellt, ist die Erhöhung der Erbschafts- und Vermögenssteuer“, meint Prof. Otto. Der Landesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates NRW, Frank-Norbert Oehlert, blickte einer Steuererhöhung mit Sorge entgegen: „Eine falsche Steuerpolitik wäre Sand im Getriebe innovativer und produktiver Unternehmen, die bereits heute unter einer hohen Steuerlast und Bürokratie ächzen.“