Aktueller Stand bei der Krankenhausreform
"Der Weg in NRW war gut und richtig, möglichst alle Beteiligten an einen Tisch zu holen, um eine gute Krankenhausstruktur zu erarbeiten", erklärte der Vorsitzende des Wirtschaftsrates der Bundesarbeitsgruppe Michael Dieckmann. Im Fokus: Die betriebswirtschaftliche Lage der Krankenhäuser.
Für den Gastgeber, der Clinotel Krankenhausverbund gGmbH, stellte der Geschäftsführer, Dr. Udo Beck, fest, dass die Krankenhäuser sich in einer betriebswirtschaftlichen schwierigen Lage befinden. Da rund Dreiviertel Personalkosten seien, wirkten sich Tarifsteigerungen besonders aus. Die Landesfallbasis, die rückschauend berechnet, sieht nur eine Steigerung von vier Prozent vor, bei einer Entgeltsteigerung von zehn. Die Sorge vor einem massiven Anstieg von Insolvenzen teilten die Experten und befürchten, dass viele Krankenhäuser die Strukturreform auf Bundesebene wirtschaftlich nicht mehr erleben werden. Ebenfalls wurde vor den wirtschaftlichen Folgen von massenhafter Insolvenz von Krankenhäusern gewarnt. Ein in Krankenhaus umgesetzter Euro löst drei weitere Euros aus. Die Erfüllungsquote bei einer Insolvenz läge im Schnitt bei nur acht Prozent, warnte ein Teilnehmer. Dies führte unter Umständen eine Insolvenzkette im Mittelstand einer Region aus. Viele Krankenhäuser würden durch die Rückkehr zum Zahlungsziel von 21 Tagen der Krankenkassen, statt von fünf Tage, wie in Coronazeit, Probleme beim Cash Flow bekommen. Dieses seien keine guten Aussichten für die anstehende Krankenhausreform.
Mit besonderem Interesse folgten die Teilnehmer den Ausführungen des gesundheitspolitischen Sprechers der CDU-Landtagsfraktion, Marco Schmitz. NRW sei dieses Thema bereits früh aktiv angegangen und gemeinsam an einer Lösung gearbeitet.
Eine gute und grundlegende Diskussion. Dank an alle Beteiligten!