"Die Personalnot wird uns noch Jahre begleiten"
Dr. h.c. Josef Beutelmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Barmenia Krankenversicherung AG sowie Vorsitzender der Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft, begrüßte Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Gemeinsam wurde über „Gesundheitspolitik in Nordrhein-Westfalen: Ausblick nach 2 Jahren Pandemie“ diskutiert.
Zu Beginn seiner Ausführungen betonte der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister, dass auch trotz der hohen Inzidenzzahlen die Krankenhäuser nicht überlasten seien. Der Minister sieht die größeren Probleme im neuen Bundesgesetz zum Schutz der Bevölkerung. Es würde für die Länder „Riesen-Hürden“ schaffen, um überhaupt noch Schutzmaßnahmen zu ergreifen, erklärte Laumann. Maßnahmen wie die Maskenpflicht in Innenräumen seien für ihn eine geeignete, nicht-invasive Maßnahme, die ohne große Umschweife beibehalten werden sollte, erklärte der Minister.
Ebenso befürwortet Gesundheitsminister Laumann das Beibehalten von Quarantänepflichten für Infizierte, um weiteren Ansteckungen vorzubeugen. Er halte die Isolationsfrist von sieben Tagen für „das richtige Maß“, sagte Laumann, der die Tagung am letzten Tag seiner Quarantäne führte. Dann bestehe eben immer noch ein Risiko für Andere. „Wenn man eine schwere Grippe hat, geht man ja auch nicht unbedingt zur Arbeit, um alle Kollegen anzustecken.“
Aktuell konnte Minister Laumann berichten, dass der Krankenhausrahmenplan noch vor den Landtagswahlen im Mai in Kraft treten würde. Dieser sei in den Grundsätzen von den Kostenträgern, Ärzten und der nordrhein-westfälischen Krankenhausgesellschaft akzeptiert worden. Der Plan soll verhindern, dass Krankenhäuser nicht mehr untereinander im Wettbewerb stehen oder ohne Ersatz aus der Versorgung ausscheiden.
Minister Laumann sprach zudem über den umfassenden Personalmangel im Gesundheitssystem Nordrhein-Westfalens und hob hervor, dass die Personalnot auch in den nächsten Jahren die größte Herausforderung bleibe. Man habe es mit einem generellen Mangel an Fach- und Arbeitskräften zu tun. Durch die schwarz-gelbe Landesregierung sei viel angefasst worden, um die Ausbildungszahlen zu steigern. Als Beispiel führte Laumann die Abschaffung des Schulgeldes in Pflegeberufen an. „Gezielte Zuwanderung ist ein Teil der Lösung, aber sicher nicht die gesamte Lösung des Problems“, betonte er.
Dr. h.c. Beutelmann bedankte sich bei Minister Laumann und den Teilnehmern für die Teilnahme an der Sitzung und den Gedankenaustausch.