Aus den Ländern (Nordrhein-Westfalen) - Lunch-Talk mit Stephan Holthoff-Pförtner
Europa muss stärker und einiger sein denn je, will es in den kommenden Jahren bestehen. Das ist für Stephan Holthoff-Pförtner eine der Lehren aus der aktuellen Ukraine-Krise. Der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen war jetzt zu Gast bei der Sektion Essen/Westliches Ruhrgebiet des Wirtschaftsrates der CDU e. V. Sektionssprecher und Mitglied im Landesvorstand, Joachim Rumstadt konnte zahlreiche interessierte Zuhörer zu einer der ersten Präsenzveranstaltungen begrüßen.
Holthoff-Pförtner zog einen weiten Bogen der Europapolitik des Landes NRW, der zwangsläufig immer wieder die aktuellen Krisen berührte. Europa muss mit einer Stimme sprechen und geschlossen auftreten, machte der Minister deutlich. „Wir brauchen eine gemeinsame europäische Antwort auf die sicherheitspolitischen Herausforderungen“, so Holthoff-Pförtner. Der russische Angriff auf die Ukraine „ist auch ein Angriff auf uns“, also auf die europäischen Werte der Freiheit und der Demokratie.
Stephan Holthoff-Pförtner sprach sich entschieden für eine Erweiterung der Europäischen Union aus. Man dürfe Europa nicht nur mit den Staaten der Römischen Verträge gleichsetzen, sondern müsse historisch denken. Deshalb gehören die Balkanstaaten zu Europa („das ist der Innenhof Europas“). Der Minister warnte vor einer Vernachlässigung dieser Region: „Wenn die Europäische Union dort nicht handelt, dann machen das Russland und China.“
Stephan Holthoff-Pförtner erinnerte daran, dass Europa bei Herausforderungen durchaus handlungsfähig ist. Er nannte die enge Zusammenarbeit des Landes Nordrhein-Westfalen mit Regionen in Europa (etwa dem Piemont in Italien) und erinnerte an die grenzübergreifende und erfolgreiche Corona-Taskforce zwischen Belgien, den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen. Holthoff-Pförtner: „Wir haben die Herausforderung der Pandemie gemeinsam gemeistert, ich gehe deshalb davon aus: Die Europäische Union kann auch aus der aktuellen Krise stärker hervorgehen.“