"Glasfaser ermöglicht die digitale Zukunft - Entbürokratisierung notwendig"
Zu lange habe Deutschland bei der
Digitalisierung nicht auf die Glasfasertechnologie, sondern auf klassische
Kupferkabel gesetzt. Dabei sei deutlich, wie leistungsstark Glaserfaser
gegenüber DSL oder VDSL sei. Dies gelte im Download wie Upload und erst recht bei
der Latenz, erklärte Gastredner Christopher Rautenberg, Geschäftsführer der
ruhrfibre GmbH, beim Wirtschaftsrat Essen/Westliches Ruhrgebiet.
Sektionssprecher Joachim Rumstadt hatte in seiner Einleitung betont, dass die
fehlenden Investitionen der letzten Jahrzehnte nachgeholt werden müssten, um
den Anschluss in Europa nicht zu verlieren.
Die Digitalisierung erleichtere das Leben der Bürger, der Unternehmer, aber auch der Verwaltungen. Voraussetzung sei aber der konsequente Ausbau einer Glaserfaserinfrastruktur, die es erst ermögliche, große Datenmengen schnell und verlässlich zu übertragen, betonte Rautenberg. Ein entsprechendes Angebot gehöre heute für Unternehmen zu den klassischen Standortfaktoren. Deutschland belege im europäischen Vergleich leider nur einen der hinteren Plätze bei der Verfügbarkeit von Glasfaseranschlüssen. Nur Belgien sei schlechter. Im globalen Vergleich werde es noch deutlicher, wie groß der Aufholbedarf sei. Dazu benötige es eine Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Kommunen, unterstrich der Unternehmer. Er habe die Firma gegründet, um den Aufbau einer digitalen Infrastruktur im westlichen Ruhrgebiet voranzutreiben. Allerdings gelte es auch, Hindernisse zu überwinden. So seien die Genehmigungsverfahren zeitaufwendig. Aber die Frage des Überbauens bestehender Kabel durch Mitbewerber in interessanten Bereichen behindere ein flächendeckendes Ausrollen von Glasfaserinfrastruktur zu günstigen Preisen. „Die ruhrfibre baut die Infrastruktur und bietet diese den Telekom-Dienstleistern an. Dies unterscheidet uns von anderen Unternehmen“, hob Rautenberg hervor und betonte nochmals die Bedeutung eines Breitbandausbaus für alle Unternehmen in Essen. Dies gelte gerade auch für moderne Industriebetriebe. Er setze daher weiterhin auf eine enge Partnerschaft mit den Städten Essen und Mülheim, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen.