Bericht
19.09.2025
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Immobilien-Symposium Nordrhein-Westfalen 2025

Staatssekretär Sieveke: „Lasst uns doch einfach mal machen!“
©Ulrich Gunka

„Wir brauchen einen Bauturbo, besser noch: eine Baurakete, gezündet von intelligenten Menschen aus der Baubranche.“ Dieser Forderung von Dr. Wulff Aengevelt, geschäftsführender Gesellschafter des gleichnamigen Gastgeber-Unternehmens, konnten sich alle Teilnehmer des Immobilien-Symposiums Nordrhein-Westfalen 2025 ohne Abstriche anschließen. Vertreter aus der Bau- und Immobilienbranche, aus den Kommunen und der Politik kamen auf Einladung des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen des Wirtschaftsrates der CDU e.V. und der Landesfachkommission Bau, Immobilien und Stadtentwicklung am 11. September 2025 bei der Aengevelt Immobilien GmbH & Co. KG in Düsseldorf zusammen, um erstmals im Rahmen eines Fach-Symposiums die politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Branche zu diskutieren. Prominenter Gast: Daniel Sieveke, Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die alte Bundesregierung sei an ihrem Ziel von 400.000 neuen Wohnungen gescheitert, so Staatssekretär Daniel Sieveke. Jetzt gelte es, mit Mut die Probleme anzupacken. Sieveke sprach sich dafür aus, überbordende Forderungen in der Baugesetzgebung zurückzufahren. Denn: Wenn angesichts eines umfangreichen Forderungskataloges Investoren vor Projekten zurückschrecken, „dann haben wir nichts gewonnen.“ Der Staatssekretär warnte zugleich vor einem pauschalen „Behördenbashing.“ Vielmehr müsse man in den Kommunen den Mut zu Entscheidungen fördern und auch eine Fehlerkultur ermöglichen. Sieveke: „Wir brauchen jetzt Akteure, die etwas entscheiden. Oder anders gesagt: Lasst uns doch einfach mal machen!“ Was die Wohnbauförderung angeht, sieht Sieveke das Land NRW gut aufgestellt. Langfristig müssen sich aber die Rahmenbedingungen für die Branche ändern, damit Wohnbauförderung nicht zur „Dauerschleife“ wird. Vielmehr müssten Fördertöpfe als Innovationstreiber dienen, reine Mitnahmeeffekte sollten vermieden werden.

Entscheidungen treffen, Vorgaben vereinfachen, aber auch Transparenz und Kommunikation, um Projekte schnell umzusetzen: So lautet die Zusammenfassung der anschließenden Podiumsdiskussion, die von Maria Grunwald moderiert wurde. Mark Aengevelt, Geschäftsführender Gesellschafter der Aengevelt Immobilien GmbH & Co. KG, berichtete von Erfahrungen, wie offene Kommunikation zwischen den Akteuren die Prozesse beschleunigt. Klaus Franken, CEO der Catella Project Management GmbH, sah auch Investoren in der Pflicht, die Kommunikation zwischen Verwaltung, Politik und Investoren anzuschieben. Stefanie Lütteke, Partnerin und Head of NRW der Drees & Sommer SE, betonte die Rolle der Bauindustrie für standardisierte Produkte und serielles, also schnelles Bauen.  Uåsa Maisch, Syndikusanwältin der Bahners & Schmitz GmbH und Vorsitzende der Landesfachkommission, nahm den Part der Kommunen in den Blick und erinnerte daran, dass in den Bauämtern mehr Personal benötigt wird. Das sah Andree Haack, als Beigeordneter im Dezernat IX der Stadt Köln u.a. für Stadtentwicklung zuständig, ähnlich: „Machen sie als Wirtschaftsrat so weiter, aber nehmen sie die Kommunen mit.“


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BU: Frank-Norbert Oehlert, Klaus Franken, Daniel Sieveke, Stefanie Lütteke, Uåsa Maisch, Dr. Wulf Aengevelt, Maria Grunwald, Mark Aengevelt (v.l.)

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BU: Maria Grunwald, Klaus Franken, Andree Haack, Stefanie Lütteke, Mark Aengevelt, Uåsa Maisch (v.l.)