Pressemitteilung 11.11.2025
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Landesfachkommission „Industrieller Mittelstand NRW“ gegründet

©Wirtschaftsrat Nordrhein-Westfalen

Auftakt bei der Siempelkamp Gießerei in Krefeld mit Dr. Jan Heinisch MdL

Düsseldorf/Krefeld, 10. November 2025 – Der Wirtschaftsrat Nordrhein-Westfalen der CDU e.V. hat die neue Landesfachkommission „Industrieller Mittelstand NRW“ ins Leben gerufen. Zum Vorsitzenden wurde Dirk Howe, Geschäftsführer der Siempelkamp Giesserei GmbH, durch den Landesvorstand berufen. Moritz Schafstein, Vorstand der Brüder Mannesmann AG, übernimmt den Co-Vorsitz. Die Auftaktsitzung stieß auf großes Interesse: Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter des Mittelstands sowie viele namhafte Unternehmen aus ganz Nordrhein-Westfalen kamen in Krefeld bei der Siempelkamp Gießerei zur Auftaktsitzung zusammen.

Mit der neuen Kommission erhält der industrielle Mittelstand in Nordrhein-Westfalen eine starke und fokussierte Stimme. Ihr Ziel ist es, Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, Bürokratie abzubauen und verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen und Wachstum zu schaffen.

„Der industrielle Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft – innovativ, leistungsfähig und tief in den Regionen verwurzelt“, sagt Dirk Howe, Vorsitzender der Landesfachkommission. „Doch die zunehmende Regulierungsdichte nimmt vielen Unternehmen die Luft zum Atmen. Wir wollen konkrete, praxistaugliche und pragmatische Lösungen aufzeigen, damit mittelständische Betriebe wieder Freiraum für Innovation, Digitalisierung und Beschäftigung gewinnen.“

Im Mittelpunkt der Auftaktsitzung standen zentrale Standortfragen: das Steuer- und Berichtswesen, internationale Wettbewerbsbedingungen sowie die Innovations- und Technologieförderung in Nordrhein-Westfalen.

Die Landesfachkommission formuliert hierzu klare Forderungen:

  • Steuerliche Entlastung und Vereinfachung: Digitale, vorbefüllte Steuererklärungen, höhere Schwellenwerte bei Umsatzsteuer-Voranmeldungen und der Abbau überflüssiger Dokumentationspflichten sollen insbesondere kleinere Unternehmen entlasten.
  • Abmilderung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes und der EU-Richtlinie CSDDD: Für kleine und mittlere Unternehmen fordert die Kommission mehr Rechtssicherheit und deutlich weniger Berichtspflichten.
  • Faire Wettbewerbsbedingungen im digitalen Handel: Internationale Online-Plattformen sollen stärker kontrolliert werden. Einheitliche EU-Vorgaben müssen für alle Anbieter gelten – unabhängig davon, ob sie aus Bayern oder aus Shenzhen liefern.
  • Einheitliche digitale Verwaltungsstrukturen in Europa: Eine europäische Unternehmens-ID, ein zentrales digitales Portal für Behördenverfahren sowie verpflichtende Standards für E-Invoicing und ESG-Reporting sollen den Aufwand grenzüberschreitend tätiger Unternehmen reduzieren.
  • Mehr Innovationskraft für NRW: Eine neue, unabhängige Innovationsagentur soll gezielt disruptive Technologien fördern und ein „NRW Silicon Valley“ als Hotspot für High-Tech und Forschung etablieren.

Dr. Jan Heinisch MdL, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion Nordrhein-Westfalen und Staatssekretär a.D., begrüßte die Gründung der Kommission, und wies in seinem Statement hin, das Nordrhein-Westfalen von einem starken industriellen Mittelstand lebt. Um diese Stärke zu sichern, braucht der Mittelstand weniger Bürokratie, planbare Energiepreise und schnellere Innovationsprozesse.

Auch Joachim Rumstadt, Mitglied des Landes- und Bundesvorstandes des Wirtschaftsrates der CDU e.V., begrüßte die Neugründung des hochkarätigen Arbeitsgremiums und ermutigte die Unternehmensvertreter ihre Stimme zu erheben und ihre Expertise einzubringen.

Die Landesfachkommission versteht sich als unternehmerisch geprägte Plattform für den politischen und wirtschaftlichen Dialog. Vertreterinnen und Vertreter aus Maschinen- und Anlagenbau, Chemie, Energie, Werkstoff-, Hightech- und Digitalwirtschaft arbeiten verschiedenen Positionspapieren für 2026, die konkrete Handlungsempfehlungen an Politik und Verwaltung zu prominenten Themen formuliert.

Im Anschluss an die Sitzung erhielten die Teilnehmenden bei einer Führung durch die Siempelkamp Giesserei GmbH Einblicke in die Produktion und erlebten einen Live-Abguss „Made in Krefeld“.

Dirk Howe fasst zum Abschluss der Veranstaltung zusammen: „Im Kern geht es der hoch motivierten Kommission im Dialog mit der Wirtschaftspolitik darum, wichtige Impulse zu setzen, um Deutschland wieder zu einem stolzen, innovativen und zukunftsorientierten Industriestandort zu machen – einem Ort, der Zuversicht und Verlässlichkeit ausstrahlt. Grundlage dafür ist der Mut, den wir gemeinsam 2026 mit gezielten Maßnahmen aus NRW heraus für echte Erneuerung bewiesen haben.“

Über die Landesfachkommission „Industrieller Mittelstand NRW“
Die 2025 gegründete Landesfachkommission bündelt die Perspektiven mittelständischer Industrieunternehmen in Nordrhein-Westfalen. Sie setzt sich für wettbewerbsfähige Standortbedingungen, schlanke Regulierung, verlässliche Energiepolitik, digitale Verwaltung und innovationsfreundliche Strukturen ein.

Über den Wirtschaftsrat der CDU e.V.
Der Wirtschaftsrat ist ein 1963 gegründeter bundesweiter Unternehmerverband, in dem sich über 12.000 Unternehmer organisiert haben, die rund 5 Millionen Arbeitsplätze repräsentieren. Er vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Im Landesverband Nordrhein-Westfalen sind über 2.100 Mitglieder in 27 Sektionen organisiert. Er ist einer der mitgliederstärksten Landesverbände innerhalb des Wirtschaftsrates. 


BU, v.l.n.r.:

Moritz Schafstein (Vorstand der Brüder Mannesmann AG), Dirk Howe (Geschäftsführer der Siempelkamp Giesserei GmbH), Dr. Jan Heinisch MdL (Stellv. Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion und Staatssekretär a.D.), Joachim Rumstadt (Mitglied des Landes- und Bundesvorstandes des Wirtschaftsrates der CDU e.V.)