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Bericht
30.08.2022
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Sicherung der Rohstoffversorgung in Deutschland: Ohne Primärstoffe geht es nicht

Christian Strunk, Präsident des vero e.V., diagnostiziert eine Genehmigungsknappheit für den Abbau mineralischer Rohstoffe in Deutschland.
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v.l.n.r. Christian Strunk, Präsident des vero – Verband der Bau- und Rohstoffindustrie e.V. und ehemaliger Bürgermeister der Stadt Xanten und Andreas Breckweg, Geschäftsführer der Kalkwerke Otto Breckweg GmbH & Co. KG und Vorsitzender der Sektion Steinfurt des Wirtschaftsrats Nordrhein-Westfalen

In den Räumlichkeiten der Giesecke GmbH in Rheine begrüßte Andreas Breckweg, Geschäftsführer der Kalkwerke Otto Breckweg GmbH & Co. KG und Vorsitzender der Sektion Steinfurt des Wirtschaftsrats Nordrhein-Westfalen, Christian Strunk, Präsident des vero – Verband der Bau- und Rohstoffindustrie e.V. und ehemaliger Bürgermeister der Stadt Xanten, als Referenten zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung. Strunk sprach vor den Mitgliedern des Wirtschaftsrats über den Markt für mineralische Rohstoffe in Deutschland sowie aktuelle Herausforderungen für Rohstoffunternehmen.

„Primärstoffe stehen am Anfang der Wertschöpfung“, erklärte Strunk. Rund 600 Mio. Tonnen Rohstoffe würden jährlich in Deutschland zur Weiterverarbeitung benötigt. Lediglich 15-20 % dieser Menge könnten durch Recycling bereitgestellt werden. Darüber hinaus sei die Ausgangslage in Deutschland für die Wiederaufbereitung von Rohstoffen nicht besonders einfach. In der Verwaltung habe Recycling einen schlechten Ruf.

„Ohne Primärstoffe geht es nicht“, so der Verbandsverteter. Für ihren Abbau werden Genehmigungen benötigt. Hier läge in Deutschland das Problem. Die Rohstoffunternehmen seien extrem von kommunalen Verwaltungen abhängig, fänden aber häufig wenig Unterstützung. Allein wegen fehlender Genehmigungen haben bislang etliche Firmen ihren Betrieb einstellen müssen, erläuterte der Referent. Auch das Raumordnungsgesetz lege den Unternehmen häufig Steine in den Weg. Hier sei die Politik gefragt, den Abbau von Primärrohstoffen in Deutschland umfassender zu fördern. Da Recycling nicht den bestehenden Bedarf decken könne, bedürfe es einer größeren Unterstützung, um die Rohstoffsicherheit in Deutschland sicherzustellen. In der darauffolgenden Diskussionsrunde tauschten sich die Mitglieder der Sektion Steinfurt mit Christian Strunk über die Lage der mineralischen Rohstoffindustrie aus.

Daraufhin konnten sich die die Teilnehmer einen eigenen Eindruck von dem Geschäftsbetrieb eines Rohstoffunternehmens verschaffen. Andreas Breckweg gab eine exklusive Betriebsführung durch das Traditionsunternehmen Kalkwerke Otto Breckweg GmbH & Co. KG, welches sich seit fast 100 Jahren der Herstellung von Kalk widmet.