Cookie-Einstellungen

Bericht
15.07.2018
Drucken

"Bildungsministerin Anja Kaliczek: Fähigkeit zur Innovation und zum Wissenstransfer ist Schlüssel für Wohlstand in Deutschland"

Wie kann die Forschungspolitik den Wohlstand sichern? Was muss getan werden, um das Innovationstempo zu erhöhen? Welchen Stellenwert hat der Föderalismus in der Bildungslandschaft? Das waren nur einige der Fragen, die Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, jetzt bei der Sektion Steinfurt des Wirtschaftsrates der CDU e.V. erörterte.
©None

Den Ort der Diskussionsveranstaltung hätte man kaum besser wählen können:  Bei der Saertex GmbH und Co KG in Saerbeck sind Innovationsfähigkeit  und Zukunftsausrichtung tief in die Unternehmens-DNA eingeschrieben.

Saertex ist führender Hersteller für Non Crimp Fabrics: Das sind Werkstoffe z.B. aus Glasfaser oder Carbon, die in speziellen Verfahren vernäht werden und immer da verwendet werden, wo Stabilität und Gewichtsersparnis eine Rolle spielen: Im Flugzeug- und Fahrzeugbau etwa  oder in der Windkraftindustrie. Saertex hat sich seit der Unternehmensgründung 1982 zu einem Global Player mit weltweit 1400 Mitarbeitern (davon 600 in Saerbeck) entwickelt. Unternehmensgründer Bruno Lammers und sein Sohn Klaus, der für die nächste Generation im Familienunternehmen steht, begrüßten die Ministerin und die zahlreichen Gäste.

 

Die Fähigkeit zur Innovation und zum Forschungstransfer ist für die Ministerin der Schlüssel,  um den Wohlstand in Deutschland zu sichern.  Anja Karliczek verwies auf die Agentur für Sprunginnovationen, die ihr Bundesministerium einrichten wird. „Gerade beim Thema Transfer müssen wir besser und schneller werden“, so die Ministerin.  Zugleich betonte die Ministerin, wie wichtig und entscheidend das Gewicht des  europäischen Marktes ist: „Wir brauchen dieses enge und verflochtene Netzwerk, hinter dem 500 Millionen Menschen stehen. Wir brauchen offene Grenzen.“ Ebenso sei es unabdingbar, „die Menschen am digitalen Fortschritt teilhaben zu lassen.“

 

Anja Karliczek hielt ihren Vortrag ganz bewusst kurz. So blieb mehr Zeit für Fragen und Diskussion.  Bruno Lammers etwa beklagte das Fehlen einer Datenbank für Forschungsarbeiten für die Bereiche, in denen Saertex tätig ist. Die Ministerin  versprach Besserung. „Da sind wir dran.“ Ein Schwerpunkt der Diskussion war der Föderalismus in der Bildungslandschaft.  Die Ministerin zeigte Verständnis für Stimmen, die die föderalen Strukturen von Schulen und Hochschulen eher kritisch sahen. „Es gibt sicher gewisse Stellschrauben, die beim Bund gut angesiedelt sind“, so Anja Karliczek, die auf den Digitalpakt hinwies.  Zugleich aber lehnte sie einen Bildungszentralismus ab. „Alle schauen nach Berlin und meinen, wir sind die Erlöser – aber das sind wir nicht“, so die Ministerin. „Es geht auch darum, dass Menschen eine Bindung an lokale oder regionale Strukturen haben.  Das ist wichtig. Auch ich brauche diese Rückkopplungen aus den Regionen.“

 

(Fotos: Wirtschaftsrat)