Bericht
09.10.2025
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Was erwartet die bergische Wirtschaft nach der Kommunalwahl?

Sektion Bergisch Land im Dialog mit Michael Wenge
©Wirtschaftsrat Nordrhein-Westfalen

Sektion Bergisch Land

Einen guten Monat nach der Kommunalwahl beschäftigte sich die Sektion Bergisch Land des Wirtschaftsrates Nordrhein-Westfalen mit den Auswirkungen, der Wahl auf die heimische Wirtschaft. Den Impuls gab Michael Wenge, Hauptgeschäftsführer, der bergischen Industrie- und Handelskammer Wuppertal – Solingen – Remscheid, bevor die Teilnehmer lebhaft diskutierten.

Zunächst jedoch gratulierte Wenge dem frisch gewählten neuen Sprecher Thorsten Göbel. Der IHK-Vertreter hob hervor, dass in den letzten vier Jahren acht Krisen zu verzeichnen gewesen sein. Dies zeige die Veränderung in der Welt aber auch in Deutschland in der Zeit zwischen 1990 und 2010 habe die Region 65.000 Arbeitsplätze verloren, aber nur 15.000 neu gewonnen. In den Zehnerjahren habe es eine deutlich positive Entwicklung gegeben. Der erste drastische Einbruch sei mit dem Corona Lockdown verbunden. 2025 hätten sich die Standortfaktoren regional wie global massiv verschlechtert. Viele Unternehmen seien exportorientiert. Die neuen US-Zölle belasten die wirtschaftliche Entwicklung. Neue Regulatorik und Bürokratie (Lieferkettengesetz), marode Infrastruktur, fehlende Gewerbeflächen, hohe Steuern und Abgaben, Fachkräftemangel und ein Gaspreis, der acht Mal höher ist, als in den USA bringen viele mittelständische Unternehmen an die Grenze der Belastbarkeit. Damit beschrieb Wenge einen bunten Strauß an Herausforderungen, die nicht alle auf kommunaler Ebene zu lösen sein. Aber die Fragestellungen, die die Städte lösen können, wie zum Beispiel das Thema Gewerbeflächen oder eine bessere Vermittlung von Fach und Arbeitskräften müsse angegangen werden. „Wir brauchen auf kommunaler Ebene Kümmerer, die sich für gute Rahmenbedingungen einsetzen.“ Damit beschrieb er das Anspruchsprofil der Wirtschaft an die neuen Oberbürgermeister. Zudem brachte er ein bergisches Kompetenzzentrum ins Gespräch, um der Region eine Stimme auf Landes- und Bundesebene zu verleihen. Einig darüber waren sich alle Teilnehmer, dass wenn es der Wirtschaft gut gehe, es auch den Menschen gut geht. Bis dieses Ziel wieder erreicht werde, sei von Seiten der Städte und Kommunen im IHK-Bezirk noch Vorarbeit zu leisten.

“Der Wirtschaftsrat werde sich aktiv einbringen, die Rahmenbedingungen zu verbessern,“ sicherte Göbel dem Referenten zu.