Pressemitteilung 05.11.2025
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Wirtschaftsrat Nordrhein-Westfalen fordert Stahlgipfel mit konkreten Ergebnissen

Unser Wohlstand hängt an einer wettbewerbsfähigen Stahlindustrie

Der Landesverband Nordrhein-Westfalen des Wirtschaftsrates fordert von dem am Donnerstag bei Bundeskanzler Friedrich Merz stattfindenden Stahlgipfel konkrete Ergebnisse. Insbesondere die hohen Energiekosten gelten als eine der größten Belastungen der Stahlindustrie. Daher fordert der Wirtschaftsrat strukturelle Verbesserungen beim Stromsystem, wie sie von Bundes-wirtschaftsministerin Katherina Reiche im Rahmen des Energiewendemonitorings angekündigt wurden. Darüber hinaus müssen die bestehenden Entlastungen bei den Netzentgelten für stromintensive Unternehmen auch in der Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen in vollem Umfang beibehalten werden.

„Nordrhein-Westfalen ist einer der größten Stahlstandorte in Europa. Der hier hergestellte Stahl ist die Grundlage für eine lange Wertschöpfungskette. Die zu hohen Energiepreise benachteiligen die Stahlindustrie. Um die Resilienz Deutschlands zu erhöhen, braucht es eine international wettbewerbsfähige Stahlindustrie,“ erklärte Paul Bauwens-Adenauer, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrat Nordrhein-Westfalen.

Das zweite große Problem sind Billigimporte, insbesondere aus Ländern mit Überkapazitäten. Der Wirtschaftsrat in Nordrhein-Westfalen fordert daher von der Bundesregierung die Erhöhung von Zöllen auf Stahlimporte. Stahl ist ein Grundpfeiler der Industrie und aufgrund seiner Bedeutung auch für die Rüstungsindustrie kein beliebiges Produkt, sondern eine der Grundlagen der strategischen Souveränität der Bundesrepublik Deutschland.

Insgesamt benötigt die Stahlindustrie verlässliche Rahmenbedingungen für Transformation und Wettbewerbsfähigkeit und im Einzelfall auch staatliche Unterstützung bei der Umstellung auf CO₂-ärmere Herstellungsverfahren, zum Beispiel durch Vorrang für heimisch produzierten Stahl bei öffentlichen Aufträgen beziehungsweise Infrastrukturprojekten. Der Stahlgipfel darf daher kein einmaliges Ereignis bleiben, sondern muss Teil einer dauerhaften Strategie zur Sicherung der Branche sein. In drei Monaten müssen die Beteiligten erneut zusammenkommen, um zu prüfen, ob die Beschlüsse umgesetzt wurden.

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