Henrik Wüst MdL zu Gast beim Wirtschaftstag Nordrhein-Westfalen 2025
Direkt vom Stahlgipfel im Kanzleramt auf das Podium in Düsseldorf: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst MdL war der prominenteste Redner beim Wirtschaftstag Nordrhein-Westfalen des Wirtschaftsrates, der am Donnerstag, 6. November 2025, stattfand und damit genau an dem Tag, an dem in Berlin die Spitzen aus Politik und Industrie über Auswege aus der Stahlkrise berieten. Der Leitgedanke des Wirtschaftstages „Für eine starke Wirtschaft!“ war zugleich der Kern der Rede des Ministerpräsidenten vor dem bis auf den letzten Platz besetzten Auditorium in den Räumen der DZ Bank AG in Düsseldorf.

©Wirtschaftsrat Nordrhein-Westfalen / Michael Lübke
„Wir dürfen nicht länger das handelspolitische Schäfchen unter den Wölfen sein“, so Hendrik Wüst MdL angesichts der chinesischen Marktmacht. „Wir müssen unsere Industrie vor unfairem Wettbewerb schützen, ohne selbst protektionistisch zu werden. Das ist ein schmaler Grat.“ Eine Lösung könne das Zollkontingent-System der EU sein. Zugleich sprach sich Wüst dafür aus, der Autoindustrie Anreize zu geben, CO2-neutralen Stahl einzusetzen.
In der Energiepolitik unterstützte der Ministerpräsident nachdrücklich den Weg, den Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche eingeschlagen hat, den „energiepolitischen Kassensturz“, wie Wüst den Monitoringbericht der Ministerin nannte. „Die Bundesregierung gibt eine Antwort auf die Frage der Grundlast“. Das sorge für Planungssicherheit. Auch das gehöre zur Bilanz der Bundesregierung, der er ein positives Zeugnis ausstellte: „Die Bundesregierung hat in der Sache ein gutes erstes Halbjahr gemacht.“
Der Ministerpräsident wies auf die Investitionsprogramme im Land Nordrhein-Westfalen hin, die durch das 500-Millionen-Euro-Sondervermögen auf das Gleis gesetzt würden. „Wir müssen jetzt zügig loslegen. Wenn wir diese enormen Schulden aufnehmen, haben wir die Pflicht und Schuldigkeit, damit etwas Ordentliches zu machen.“ Wüst: „Die Bagger müssen rollen.“ Das schaffe „neues Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates“.
Zuvor bestimmten die Themen Staatsmodernisierung und vor allem Bürokratieabbau den Wirtschaftstag. In zwei Panels berichteten Vertreter der Wirtschaft von ihren Erfahrungen.
Christiane Brunk, Geschäftsführerin Braun GmbH & Co KG, Dirk Howe, Geschäftsführer Siempelkamp Giesserei GmbH, Lutz Lienenkämper, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bundesbank, Uasa Maisch, Syndikusanwältin Bahners & Schmitz GmbH, Markus F. Schmidt, Mitglied der Geschäftsführung ENERVIE Südwestfalen Energie und Wasser AG, und Dorothee Stamm, Government Affairs Director DACH/Geschäftsführerin Medtronic GmbH, diskutierten mit den Moderatorinnen Maria Grunwald und Corinna T. Egerer über die Rahmenbedingungen am Standort Deutschland. Dorothee Stamm etwa berichtete, wie Datenschutzbestimmungen die Umsetzung von Innovationen in der Medizintechnik behinderten. Dirk Howe brachte die Forderungen der Wirtschaft unter dem Applaus der Zuhörer so auf den Punkt: „Die Politik soll für die Leitplanken sorgen. Wir machen den Rest.“

©Wirtschaftsrat Nordrhein-Westfalen / Michael Lübke
Zum Eingang der Veranstaltung hatten Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes NRW und Chef der Staatskanzlei, sowie Lutz Lienenkämper, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bundesbank, Impulse zur Staatsmodernisierung und zur Situation der Volkswirtschaft gesetzt.

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Seitens des Wirtschaftsrates der CDU e.V. Landesverband Nordrhein-Westfalen hatte Paul Bauwens-Adenauer als Landesvorsitzender die mehr als 400 Besucher des Wirtschaftstages begrüßt. Für den Hausherren und Gastgeber sprach Michael Speth, Mitglied des Vorstandes der DZ Bank AG, ein Grußwort.

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