Bericht aus dem Innern der Pandemie - das "Desaster" mit COVID!
Im Rahmen einer Videokonferenz unter Leitung von Sektionssprecher Dr. Eckart Sünner berichtete auf Vermittlung von Torbjörn Kartes MdB der Intensivmediziner am Herzzentrum des Klinikum Ludwigshafen, Dr. Anselm Gitt, über seine beruflichen Erfahrungen mit der Corona Pandemie.
Eindrucksvoll belegte Dr. Gitt anhand empirischer Daten die rasante Ausbreitung des Coronavirus. Mittlerweile, so der Mediziner, seien weltweit fast 100 Millionen Menschen mit Covid 19 infiziert. Für das Land Rheinland-Pfalz führt das Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen mit Unterstützung des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie das COVID-19-Register RLP durch, um die stationäre Behandlung der Infektion und den Verlauf der Erkrankung zu dokumentieren. So würden die stationären COVID-19-Zahlen mit den Neuinfektionszahlen korrelieren. Zehn bis vierzehn Tage nach der Infizierung folge dann zeitversetzt die stationäre Aufnahme in den Krankenhäusern. Von den Neuinfizierten benötigten ca. 7% eine stationäre Behandlung und ca. 25% der stationär Behandelten müssten intensivmedizinisch betreut werden, wobei die Verweildauer bei fast 17 Tagen liege und bei Intensivbehandlung länger. Die Sterblichkeit im Krankenhaus bei Covidpatienten liege bei 17% und bei intensiv behandelten COVID-Patienten bei über 36%. Man könne seitens der Medizin ungefähr abschätzen, was beim Verlauf der Neuinfektionen entsprechend an Behandlungskapazitäten benötigt werde.
Auch die Kollateralschäden durch die Corona-Behandlung in den Krankenhäusern seien dramatisch, da sich die Aufnahme von schwer Erkrankten verzögere oder Patienten sich gar nicht in ärztliche Behandlung begeben. Diese kämen daher häufig zu spät, was zu einer erhöhten Mortalität z.B. bei Herzinfarkten führe.
Dr. Gitt appellierte an alle, COVID 19 unbedingt ernst zu nehmen und die auferlegten Regeln zu beachten. Nur so könne der Kampf gegen COVID letztendlich erfolgreich geführt werden.