Fachkräftemangel wirksam bekämpfen
Anhand der demografischen Entwicklung und der steigenden Lebenserwartung machte Torbjörn Kartes den Handlungsrahmen deutlich. Die Bundesregierung habe daher drei Säulen entwickelt, wie dem Fachkräftemangel begegnet werden soll. Zum einen geht es darum, dass inländische Fachkräftepotenzial zu aktivieren durch die Qualifizierung Langzeitarbeitsloser, Geringqualifizierter und Schulabbrecher, durch die Nutzung der Erfahrung älterer Erwerbstätiger und durch eine Steigerung der Erwerbstätigenquote von Frauen. Darüber hinaus gebe es eine zweite Säule, nämlich EU-Arbeitskräfte gezielt für Deutschland zu gewinnen. Bereits heute arbeiteten ca. 2 Mio. Kräfte aus anderen EU-Ländern in Deutschland. Schließlich, dies sei die dritte Säule, müssten durch ein Zuwanderungsgesetz Fachkräfte gezielt gewonnen werden. Kartes rechnet damit, dass das Gesetz bis zur Sommerpause beraten sei. Für ihn, so der Bundestagsabgeordnete, spiele bei der Bewältigung des Fachkräftemangels auch die verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine entscheidende Rolle. Hier habe die Bundesregierung Maßnahmen, wie den Ausbau der Kindertagesbetreuung, die Brückenteilzeit, das Familienpflegezeitgesetz, das Elterngeld, das Baukindergeld sowie die Kindergelderhöhungen und die Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagesbetreuung im Grundschulalter umgesetzt. In der sich anschließenden Diskussion sprach sich Kartes für Tarif-Öffnungsklauseln aus, um die Arbeitszeitgestaltung zu modernisieren. Insbesondere für neu gegründete Unternehmen, wie Start-Ups, seien die bestehenden Arbeitszeitregelungen nicht praktikabel.