Pflege - gewaltige Aufgabe für alle!
Thema des einleitenden Vortrages von Steffen Krakhardt: „Was ist der Gesellschaft die Generation 60 plus wert?“
Krakhardt machte deutlich, dass die über 60jährigen eine Spanne von den fitten „Alten“ bis zu gebrechlichen und mit Einschränkungen unterschiedlicher Schwere lebenden Menschen umfasse. Demzufolge müssten die Angebote für die Generation 60plus im Pflegebereich diversifiziert sein. Dabei sei Flexibilität bei den Angeboten der Dienstleister aber auch bei den Kassen und der Politik gefordert. Man müsse sich an betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten und nicht am Wunschdenken orientieren, mahnte Krakhardt. Jede Versorgungsform werde gebraucht. Die stationäre Pflege, so der Fachmann, sei alles andere als ein Auslaufmodell. Der Bedarf an stationären Einrichtungen steige von unter 9000 Heimen in 1999 auf über 20000 im Jahre 2030. Dies sei eine gewaltige Herausforderung, die die Unternehmen in Bezug auf die Fachkräfte nicht alleine bewältigen könnten. Von zur Zeit rund einer halben Million Beschäftigten in Vollzeitäquivalenz werden diese auf über 700 000 Beschäftigten in 2029 anwachsen müssen. Um diese Herausforderung annähernd zu meistern, plädierte Krakhardt für eine Flexibilisierung der Qualifikationsanforderungen auf Basis der tatsächlichen praktischen Erfordernissen. Ferner müsste der Bund durch dauerhafte Förderung bei der Umschulung, beim Abbau bürokratischer Hürden, bei der Anwerbung ausländischer Kräfte und bei der öffentlichen Anerkennung und Wertschätzung der Pflegekräfte und Pflegeunternehmern flankierend zur Seite stehen.
Im Anschluss an die Ausführungen, die auf eine große Zustimmung trafen, ergab sich eine lebhafte Diskussion. Zum Abschluss besuchten die Teilnehmer der Veranstaltung das angeschlossene Pflegeheim und konnten sich einen guten Eindruck über die Einrichtung machen.