Zugang zu Energie sichern, Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft erhalten
Sektionssprecher Trier - Bitburg: Deutschland braucht Kernkraft- und Kohlekraftwerke mit heimischer Braunkohle als Übergangstechnologie
Der Zugang der Industrie und der Bürger zu sicherer, bezahlbarer und möglichst nachhaltiger Energie ist das Ziel der von Ludwig Erhard gegründeten Organisation.
Trier, 22.11.2022. Der Wirtschaftsrat Deutschland, Landesverband Rheinland-Pfalz fordert die generelle Laufzeitverlängerung für Kernkraft in Deutschland. Der Zugang der Industrie und der Bürger zu sicherer, bezahlbarer und möglichst nachhaltiger Energie ist das Ziel der von Ludwig Erhard gegründeten Organisation. „Die Strategie, bei der Brückentechnologie zu erneuerbaren Energien nur auf Gas zu setzen, ist vollständig gescheitert. Alle fünf Kernkraftwerke mit Betriebsgenehmigung müssen solange ans Netz, bis neue grundlastfähige Energieträger die Versorgungssicherheit gewährleisten. Grundlastfähig sind aktuell Gas, Kernenergie und Kohle“, sagt der Sprecher der Sektion Trier–Bitburg Stefan Kutscheid. Die Forderung ist das Ergebnis eines Dialogs von Unternehmern der Region mit Experten der Energiewirtschaft wie Kernkraft-Urgestein Ulrich Gräber und dem internationalem Kernkraftexperten und promovierten Physiker Dr. Björn Peters.
Die hohen Energiepreise und die unsichere Versorgung mit Energie treffen die Unternehmen in Rheinland-Pfalz hart. Energieintensive Industrien wandern ins Ausland. Unternehmer verlieren ihre Planungssicherheit. Diese Entwicklung bestätigt Frank Natus, geschäftsführender Gesellschafter der Natus GmbH & Co. KG. „Viele Unternehmen kämpfen ums Überleben. Unser Wohlstand steht auf dem Spiel“, so Sektionssprecher Kutscheid. Aus Sicht des Handwerks sagt der Chef der Fleischerei Martin in Trier, Kai Leonhardt: „Wir Handwerker sind täglich von fünf bis 18.00 Uhr damit beschäftigt, Nahrungsmittel für die Menschen herzustellen. Wir pflegen die Kulturlandschaft und die Regionalität und schließen uns mit den Landwirten kurz. Ich rede für jeden Bäcker, jeden Metzger. Es sind viele, die an ihrer Existenz knaubeln. Es ist mir unverständlich, dass die Politik, der Bund, die Fachleute nicht hört [zur grundlastfähigen Energieversorgung; Anm. d. Red.]. „Parteipolitik, Ideologie und Wunschdenke über warme Winter und die für sichere, grundlastfähige Energieversorgung noch nicht einsatzfähigen erneuerbaren Energien müssen vorausschauendem Handeln und Entscheiden weichen. Die Bürger und Unternehmer Deutschlands sollten die verantwortlichen Minister auffordern, ihrem Amtseid entsprechend zu handeln“, fordert Sektionssprecher Kutscheid.
„Die künstliche Verknappung von Gas kann die Politik doch nicht mit dem Rückzug aus der Kernkraft und Kohleverstromung beantworten und damit die Preise weiter nach oben treiben“, so Stefan Kutscheid. In 2022 verstromen Kraftwerke in Deutschland noch bis zu 90 Terawattstunden Gas. Der Weiterbetrieb der fünf Kernkraftwerke kann diese Strommenge fast vollständig ersetzen. Damit steht die wertvolle Ressource Gas für den Wärmemarkt und die Industrie bereit. Die Kernkraft hilft in dieser Situation die Strompreise zu stabilisieren und zu senken, indem sie das Angebot steigert. Die Kernkraft trägt dazu bei, die Situation im Gasmarkt zu entspannen.
Auf Basis langjähriger Wetter- und Lastgangsdaten ermittelt der Physiker Björn Peters eine Ersparnis in den Strom-Großhandelspreisen von 14 Prozent für den Weiterbetrieb der drei laufenden Kernkraftwerke. Würden die außer Betrieb genommenen Kernkraftwerke Grohnde, Brokdorf und auch das in kleinen Teilen rückgebaute Gundremmingen wieder reaktiviert, errechnet er eine Ersparnis von rund 48 Prozent.