2. Merseburger Wirtschaftsgespräch mit Präsidentin des Wirtschaftsrats Deutschland Astrid Hamker
Am 28. April 2025 fand das 2. Merseburger Wirtschaftsgespräch mit Präsidentin des Wirtschaftsrats Astrid Hamker in der Hochschule Merseburg statt, organisiert vom Wirtschaftsrat Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit dem Industrie- und Marketingclub Mitteldeutschland zu Halle e.V. Über 100 Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung nutzten die Gelegenheit zum Austausch über aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen in der Region Merseburg und darüber hinaus.
Im Fokus der Veranstaltung stand das Thema „Nachhaltiges Wachstum in der regionalen Wirtschaft“. Nach der Eröffnung von Sirko Scheffler, Landesvorsitzender vom Wirtschaftsrat Sachsen-Anhalt und Elke Krüger, Präsidentin des Industrie- und Marketing-Club Mitteldeutschland zu Halle e. V. (ICM), und Begrüßung der Präsidentin des Wirtschaftsrats Deutschland Astrid Hamker als besonderer Ehrengast, folgten u.a. Impulsvorträge von Prof. Dr. Markus Krabbes, Rektor Hochschule Merseburg, und Sebastian Müller-Bahr, Oberbürgermeister der Dom- und Hochschulstadt Merseburg, die verschiedene Perspektiven auf die wirtschaftlichen Herausforderungen und Chancen in der Region boten. In ihren Beiträgen unterstrichen beide Impulsgeber die Bedeutung der Digitalisierung und die Notwendigkeit, Merseburg als attraktiven Wirtschaftsstandort zu positionieren.
„Innovation und Nachhaltigkeit“ sind die Zukunft - aber ohne qualifizierte Fachkräfte und verlässliche Rahmenbedingungen bleiben sie unerreichbar. Die Region Merseburg-Leuna zeigt, wie der Wandel gelingen kann. Doch hohe Energiepreise und bürokratische Hürden gefährden den Fortschritt. Die Politik muss jetzt handeln: Mit gezielten Bildungsoffensiven, Bürokratieabbau und einer Energiepolitik, die Wettbewerbsfähigkeit sichert. Nur so wird der Wandel zum Erfolg für unsere Region, aber auch für ganz Deutschland. Mit dem 2. Merseburger Wirtschaftsgespräch knüpfen wir an den erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr an, so Sirko Scheffler, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrats Sachsen-Anhalt und Geschäftsführer der brain-SCC GmbH.
Die Präsidentin des ICM Frau Elke Krüger betonte, dass: Nachhaltiges-Wachstum bedeutet, dass wir unsere wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Ziele in Einklang bringen. Es geht darum, eine Balance zu finden, die sowohl die Bedürfnisse der heutigen Generation erfüllt als auch die Lebensqualität zukünftiger Generationen sichert. In unserer Region sind bereits viele Schritte in die richtige Richtung unternommen worden, und es gibt noch viel zu tun. Ein wichtiger Aspekt nachhaltigen Wachstums ist die Förderung von Innovation und Bildung. Durch Investitionen in Forschung und Entwicklung können wir neue Technologien und Lösungen entwickeln, die an erster Stelle wirtschaftlichen Fortschritt ermöglichen und gleichzeitig unsere Umwelt schonen. Bildung spielt dabei eine zentrale Rolle, denn nur durch gut ausgebildete Fachkräfte können wir die Herausforderungen der Zukunft meistern."
Im Anschluss an die Vorträge entwickelten sich zwei lebhafte Podiumsdiskussionen, die thematisch in „Wirtschaft“ sowie in „Wissenschaft & Forschung“ unterteilt waren. Besonders hervorgehoben wurde die Notwendigkeit eines engen Dialogs zwischen Unternehmen, Bildungseinrichtungen und politischen Entscheidungsträgern. Dank der souverän geleiteten Moderation von Ralf Geißler war die Veranstaltung sehr unterhaltsam und alle Diskutanten gut in die jeweiligen Panels eingebunden.
Der Landesverband Sachsen-Anhalt vom Wirtschaftsrat Deutschland freute sich zum wiederholten Mal die Präsidentin des Wirtschaftsrats Deutschland, Astrid Hamker, begrüßen zu dürfen, wobei sie bei der Podiumsdiskussion die Grundpfeiler der Sozialen Marktwirtschaft hervorhob: „Deutschland ist mittlerweile länger vereint, als Mauer und Stacheldraht es getrennt haben. Seit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 haben die ostdeutschen Bundesländer einen Aufholprozess mit großem Willen und Mut betrieben. Vor allem die Menschen in Ostdeutschland haben dabei eine beispiellose Bereitschaft gezeigt, neue Wege zu gehen und dabei eine enorme Flexibilität bewiesen. Ging es in den ersten Dekaden des Aufbauprozesses vor allem um Gründungs- und Ansiedlungsförderung, um eine Modernisierung der Verkehrs-, Energie-, Telekommunikationsinfrastrukturen, braucht es jetzt in Zeiten der Digitalisierung und globaler Handelskrisen eine Wirtschaftsstrukturpolitik, die noch bestehende Schwächen bewusst und nachhaltig auszugleichen hilft.“
Ihre Gesprächspartner in der ersten Podiumsdiskussion „Wirtschaft“ waren u.a. Stefanie Pötzsch, Staatssekretärin für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt; Sirko Scheffler, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates Sachsen-Anhalt, Geschäftsführer brain-SCC GmbH; Carsten Franzke, Geschäftsführer der SKW-Stickstoffwerke Piesteritz GmbH; Dr. Christof Günther, Geschäftsführer der InfraLeuna GmbH und Michael Bedla, Bürgermeister der Stadt Leuna.
Im zweiten Panel „Wissenschaft & Forschung“ schlossen sich den Diskutanten die politischen Vertreter, Dieter Stier MdB, Mitglied des Bundestages der CDU-Fraktion und Sven Czekalla MdL, CDU-Fraktion Sachsen-Anhalt; aber auch wissenschaftliche Vertreter wie Prof. Dr Patrick Jahn, TPG-Projektleiter, Leiter AG-Versorgungsforschung, Universitätsmedizin Halle/Saale; Prof. Dr. Christian Tietje, European Center of Just Transition Research and Impact-Driven Transfer (JTC) und Prof. Dr. Markus Krabbes, Rektor Hochschule Merseburg, der die Wichtigkeit des wirtschaftlichen Wachstums akzentuierte: „Nachhaltiges Wachstum in der regionalen Wirtschaft erfordert starke Netzwerke, langfristige Strategien und gemeinsamen Gestaltungswillen. Als Zentrum der angewandten Wissenschaften für die traditionsreiche Industrie- und Kulturregion im südlichen Sachsen-Anhalt engagieren wir uns mit praxisnaher Forschung, innovativer Lehre und unseren Schwerpunkten ‚Nachhaltige Prozesse‘ und ‚Digitaler Wandel‘ aktiv in den Diensten der wirtschaftlichen Transformation in Mitteldeutschland. Dabei wollen wir uns in die Pflicht nehmen lassen - als Partner und Impulsgeber für Unternehmen, Institutionen und die Region insgesamt“.
Das 2. Merseburger Wirtschaftsgespräch hat sich als wichtige Plattform für den regionalen wirtschaftlichen Diskurs hervorgehoben. Auch in diesem Jahr wurde deutlich: Nur durch gemeinsames Handeln können die anstehenden Aufgaben im Strukturwandel erfolgreich gemeistert.