Wie Stadt und Land die Zukunft gestalten – Diskussionsrunde zum Innovationsstandort Leuna
„Der Strukturwandel bietet eine Chance für den Standort Leuna“, war einer der einprägenden Sätze von Stefanie Pötzsch, Staatssekretärin für Wirtschaft und Tourismus des Landes Sachsen-Anhalt. „Wenn der Strukturwandel gelingen soll, spielt der Transformationsprozess hin zu mehr Nachhaltigkeit eine große Rolle. Unternehmen wie UPM Biochemicals leben das vor, indem sie sich für unseren Standort entschieden haben und hier am Wirtschaftswachstum von morgen mitwirken“, so die Staatssekretärin.
Der Wirtschaftsrat hatte zu einer Podiumsdiskussion geladen, bei der neben Stefanie Pötzsch der Bürgermeister der Stadt Leuna Michael Bedla, der Staatssekretär Dr. Steffen Eicher, der Abgeordnete Sven Czekalla MdL der CDU-Fraktion S-AH, der Vice President von UPM Biochemicals Dr. Michael Duetsch, der Rektor der Hochschule Merseburg Prof. Dr. Markus Krabbes als auch der Geschäftsführer der Kreisentwicklungsgesellschaft Saalekreis mbH Tino Haring, teilnahmen. Moderiert wurde die Diskussion von Marcel Schmidt, Sprecher der Sektion Sachsen-Anhalt Süd, und von Sirko Scheffler, Mitglied des Bundes- und Landesvorstandes des Wirtschaftsrates.
Das Unternehmen UPM Biochemicals ist spezialisiert auf erneuerbare Biochemikalien auf Holzbasis, insbesondere auf Buchenholz. Daher hat das Unternehmen auch ein gesteigertes Interesse daran, den Buchenwaldbestand in Deutschland zu erhöhen. „Momentan, bzw. 2030 liegen wir bei 16 Prozent, im Jahr 2050 wollen wir bei 21 Prozent liegen“, so Michael Duetsch. Das Unternehmen wird Forstbetrieben somit eine Perspektive bieten, indem es an dem Umbau des hiesigen Forstbestandes mitwirkt. Dafür wären unbürokratischere Verhältnisse wünschenswert. Der Wirtschaftsrat wird sich dafür einsetzen, dass Genehmigungsverfahren schneller vorangehen. Bei der Diskussion versprach der Bürgermeister Michael Bedla, dass er alles Mögliche tun wird, um mit der Landesregierung und dem Landkreis die Voraussetzungen vor Ort zu schaffen – beispielsweise bei der Infrastruktur, wie der Schaffung von genügend KITA-Plätzen, um dem Unternehmen eine attraktive Umgebung zu gewährleisten.
An der Entwicklung des Standortes werden auch die Hochschule Merseburg als auch die Kreisentwicklungsgesellschaft mitwirken: „Die Hochschule ist für die Wissenschaft und Forschung, also für die Theorie zuständig und wir, die Kreisentwicklungsgesellschaft, werden es in die Praxis umsetzen“, so Tino Haring.
Bei der Diskussion war deutlich zu vernehmen, dass alle Akteure bestrebt sind, den Standort Leuna proaktiv zu transformieren. Wenngleich schleppende Genehmigungsverfahren oder der Fach- und Arbeitskräftemangel große Herausforderungen mit sich bringen, kann optimistisch in die Zukunft geblickt werden. Es wird ein Bioenergiecluster geschaffen (Pötzsch) und der Standort wird mit seinen sehr guten Standortbedingungen auch in Zukunft eine große Bedeutung für Sachsen-Anhalt haben.