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Bericht
13.06.2025
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Landesfachkommission Industrie, Energie und Rohstoffe zum Thema: Rohstoff-Energie-Talk

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Am 13. Juni 2025 richtete der Landesverband Sachsen-Anhalt des Wirtschaftsrates der CDU e.V. im Zementwerk der thomas zement GmbH in Karsdorf eine Fachveranstaltung unter dem Titel „Rohstoff-Energie-Talk“ aus. Über 20 Gäste folgten der Einladung und wurden begrüßt durch den Landesvorsitzenden Sirko Scheffler, die Vorsitzende der Landesfachkommission Industrie, Energie und Rohstoffe, Rena Eichhardt, sowie den Vorsitzenden der Sektion Sachsen-Anhalt Süd, Marcel Schmidt. Neben dem Amtschef und Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Thomas Wünsch, konnte der Wirtschaftsrat zudem den Bundestagsabgeordneten Dieter Stier MdB aus dem Bundestag willkommen heißen, der seinen Wahlkreis im Burgenlandkreis vertritt. Weiterhin war der Abteilungsleiter Geologischer Dienst im Landesamt für Geologie und Bergwesen, Herrn Dr. Bodo-Carlo Ehling Gast unserer Veranstaltung.

Das Grußwort sowie eine Vorstellung des Unternehmens übernahm Werksleiter Christian Thiene. Mit rund 165 Beschäftigten zählt das Werk zu den bedeutenden Arbeitgebern der Region. Der große Standortvorteil liegt im benachbarten Tagebau, der über umfangreiche Kalksteinvorkommen verfügt und somit eine stabile und kosteneffiziente Rohstoffversorgung sichert.

In den vergangenen Jahren investierte das Unternehmen unter anderem in moderne Filteranlagen (SCR-Verfahren), um die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte deutlich zu unterschreiten, welches ein großer Gewinn für Umwelt und Anwohner ist. Auch in Zukunft setzt die thomas zement GmbH auf Innovation: Die Einführung einer CO₂-Abscheidetechnologie ist geplant, um das Werk sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich nachhaltig weiterzuentwickeln. Dabei sind die wirtschaftlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen zu stabilisieren und anzupassen. Der Standort Karsdorf ist unter dem Dach der thomas gruppe bestens aufgestellt und zukunftsfähig:

•        Profitabler Zugriff auf lokale Rohstoffe und stabile Produktion im 

          Tagebau-Verbund

•        Strategische Investitionen zur CO₂-Reduktion sind geplant

•        Starkes regionales Engagement und Perspektive für Beschäftigte

•        Qualifiziertes Portfolio mit Beratung und Sonderbindemitteln

•        Zukunftsfähiger Mittelständler mit nachhaltiger Ausrichtung

Den offiziellen Auftakt der Fachveranstaltung bildeten zwei hochkarätige Vorträge aus Politik und Wissenschaft. Staatssekretär Thomas Wünsch, Amtschef im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, sprach sich für einen nachhaltigen Strukturwandel aus und setzte deutliche Impulse zur Energiewende und Digitalisierung. Er gab zudem Einblicke zur Sicherung des Kraftwerksstandortes Schkopau auch über die Braunkohleverstromung hinaus. Das Zementwerk in Karsdorf lobte er als vorbildlich – mit seiner Verbindung aus langfristiger Planung, moderner Umwelttechnik und regionaler Einbindung sei es ein wichtiger Eckpfeiler der Baustoffindustrie in Sachsen-Anhalt.

Im zweiten Vortrag beleuchtete Dr. Bodo-Carlo Ehling, Abteilungsleiter im Landesamt für Geologie und Bergwesen, die geologischen Besonderheiten Sachsen-Anhalts und gewährte spannende Einblicke in die Erdgeschichte der Region. In Bezug auf das Thema CO₂-Emissionen – besonders relevant für die Zementindustrie – wurde diskutiert, ob eine unterirdische Speicherung von CO₂ eine sinnvolle Lösung darstellen könnte. Während diese Technologie in Deutschland bislang kaum Anwendung fand, erlebt sie aktuell eine neue Aufmerksamkeit – trotz Bedenken von Umweltorganisationen hinsichtlich möglicher Leckagen, Erdbeben oder Gefahren für das Grundwasser.

Dr. Ehling thematisierte darüber hinaus die Vorkommen Seltener Erden in Sachsen-Anhalt. Bereits in den 1970er Jahren wurden entsprechende Probebohrungen durchgeführt, bei denen kleinere Mengen identifiziert wurden. Allerdings wurde das Thema seither nicht weiterverfolgt.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine offene Diskussionsrunde bei einem Imbiss sowie eine beeindruckenden Werksrundfahrt per Bus, welchen uns dankenswerterweise die GALA Mibrag zur Verfügung gestellt hatte. Bei strahlendem Sonnenschein konnten sich die Veranstaltungsteilnehmer einen Einblick über den imposanten Kalkstein-Tagebau verschaffen, der die regionale Verankerung des Unternehmens eindrucksvoll unterstrich.

Der „Rohstoff-Energie-Talk“ in Karsdorf hat gezeigt, dass eine zukunftsorientierte Industriepolitik nur im Zusammenspiel aller gesellschaftlichen Kräfte gelingen kann - mit Innovationsgeist, Verantwortung und regionalem Engagement. Die Veranstaltung lieferte wichtige Impulse, neue Perspektiven und war ein starkes Signal für die wirtschaftliche und ökologische Weiterentwicklung Sachsen-Anhalts im Sinne der sozialen Marktwirtschaft.