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Bericht
28.10.2018
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Afrika - Kontinent im Aufbruch

„Afrika im Aufbruch - Wirtschaftsstandort oder unterschätztes Weltproblem“ war das Thema des Abends und damit die erste so gelagerte Vortragsveranstaltung in Dresden.
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Die teils weit angereisten und internationalen Referenten, wie der ehemalige schweizer Botschafter in Libyen, Erwin H. Hofer; der Stuttgarter Geopolitologe Thomas H. Stütz und Andreas Beckermann vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Berlin waren fachlich überzeugend und haben offen und kontrovers die positiven aber auch negativen Seiten im Umgang mit Afrika angesporchen.


Das der Wirtschaftsrat in Sachsen mit diesen Diskussionsangebot genau richtig lag, zeigten die Statements der Besucher: „Wir hätten nie geglaubt, dass in Dresden eine derart hochkarätig besetzte und fachlich überzeugende Veranstaltung zum Thema Afrika stattfindet und man diese hochkarätigen Referenten für Dresden gewinnen konnte.“

Andreas Beckermann stellte den von ihn selbst mitentwickelten „EU-Marshallplan für Afrika“ vor und traf beim Publikum nicht immer Zustimmung. Besonders Gäste, die selbst Unternehmungen in Afrika unterhalten, berichteten von sehr unangenehmen Geschäftspraktiken der afrikanischen Partner und gaben damit zu verstehen, der Gang als Unternehmer nach Afrika kann alles andere als rosig sein.

Auch die Hintergrundinformationen des ehem. Schweizer Botschafters Erwin H. Hofer, speziell über das krisengeschüttelte Libyen, ließen das Publikum aufhorchen. Der nordafrikanische Staat bildet zwar eine ressourcenreiche Brücke zwischen Mittelmeer, Europa und Schwarzafrika. Aber nach dem Ende der Gaddafi-Herrschaft entstand ein Machtvakuum und das Land wandelte sich zum Transitraum von Flucht- und Migrationsbewegungen historischen Ausmaßes.

Der Geoökonom Thomas Stütz wünschte sich in seinem Beitrag politikseitig (Deutschland, EU) noch mehr Mut, kompetent und in enger Kooperation, gerade unter Einbeziehung aller realen Verläufe in Afrika, technokratisch, wirtschaftlich wie soziologisch, dass man über die bisherige, lobenswerte Bereitstellung von Mitteln, noch aktiver vor Ort und auch in der Gewinnung deutscher Unternehmen, zur Verfügung stehen würde. Denn ohne eine gemeinsame, weltweite Anstrengung werden wir über die heutigen nicht akzeptablen Vorgänge in Afrika, die wichtigen Zeitziele (Marshallplan 2050 und AU 2063) im Aufbau und in der Strukturierung für Land und vor allem für die Menschen, schwerlich und flächendeckend Erfolg haben können.