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Bericht
13.10.2022
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„Carbonbeton - Gebaute Zukunft live erleben!“

Der Verband C³ - Carbon Concrete Composite e. V. sowie das Team der TU Dresden um Prof. Manfred Curbach haben es geschafft, das weltweit erste Gebäude, bei dem ausschließlich nichtmetallische Bewehrungen vor allem aus Carbon zum Einsatz gekommen sind, erlebbar zu machen.

Heute durften wir im „CUBE“, gebaut aus Carbonbeton, etwas über das neue und vorteilhafte Material erfahren.
©Wirtschaftsrat

Diese Technologie des - build next level - haben uns gestern aus erster Hand C³-Geschäftsführer Dr.-Ing. Frank Schladitz und Sandra Kranich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, erklärt. Sie konnten uns einen Impuls für gelebte Nachhaltigkeit von Stoffkreisläufen im Bauwesen geben.

Das vom BMBF geförderte C³-Konsortium hat dafür eine völlig neue Art des Bauens mit Hilfe des Verbundwerkstoffes Carbonbeton erforscht, entwickelt und auf den Markt gebracht. Der CUBE ist ein Meilenstein für die breite Anwendung von baulichen Verbundstoffen in der Praxis. Aus unserer Sicht ist der CUBE ein sehenswertes Projekt in der Verbindung von Architektur, Technik und Ressourceneffizienz.

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(Frank Bornemann, Vorsitzender der Landesfachkommission Bau)

Wir haben erfahren, dass Beton nach wie vor der Baustoff Nr. 1 in der Bauindustrie ist. Aus Holz werden hingegen nur ca. 10 Prozent aller Bauten errichtet. Es galt also, den Stahlbeton weiter zu entwickeln und Stahl durch andere Bewehrungen, auch im Sinne der Ressourceneffizienz und zur Erfüllung der Umweltziele, zu ersetzen. Anstelle von Stahlbewehrungen kommen Glasfasern und nun mittlerweile auch Kohlefasern (Carbon) zum Einsatz. Gemäß des Klimaschutzgesetzes ist das Ziel von Null CO2-Emissionen bis2045 anzustreben, was eine Reduktion i.H.v. 88 Prozent bis 2040 und von 65 Prozent bis 2030 zum status quo bedeutet.

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(Dr. Frank Schladitz, Geschäftsführer, C³ - Carbon Concrete Composite e.V.)

Der Vorteil von Carbonbeton liegt auf der Hand: Wände können bei gleicher Dämmungsqualität dünner und leichter als mit Stahlbeton gebaut werden. Das wird dann auch unter Kostenaspekten lukrativ, denn die monetär verwertbaren Flächen werden bei dünneren Wänden größer, was die relativ teure Carbonbetonbauweise kostenseitig nivelliert. Besonders gut eignet sich Carbonbeton zur „Verstärkung“ und zur „Aufstockung“ bestehender Gebäude. Mit entsprechenden Aufbrech- und Sortiermaschinen gelingt sogar eine Recyclingquote von bis zu 98 Prozent, wie wir von Dr. Schladitz erfahren durften.

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(Sandra Kranich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, C³ - Carbon Concrete Composite e.V.)

Dabei ist der CUBE kein reines Gebäude, sondern ein „Demonstrator mit der Anmutung eines Gebäudes“, wie Sandra Kranich treffend formuliert. Das Grundelement des CUBE ist zwar en Würfel, aber moderne Bautechniken konnten „Schwung“ in das Gebäude bringen und wir hatten sogar die Möglichkeit einen Rundgang durch den zwischen Januar 2021 und Juli 2022 errichteten CUBE zu machen. Vielen herzlichen Dank den Organisatoren der aufschlussreichen Veranstaltung.