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Bericht
16.01.2023
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Gespräch mit Landrat Udo Witschas

Veranstaltung der Sektion Bautzen mit dem Landrat von Bautzen, Udo Witschas
©Wirtschaftsrat

Organisiert durch unseren Sprecher der Sektion Bautzen, Norbert Fiedler, hatte der Vorstand der Sektion die Gelegenheit sich mit dem Landrat von Bautzen, Udo Witschas und mit seinem Büroleiter Thomas Israel im Landratsamt Bautzen über viele wirtschaftliche Fragestellungen auszutauschen.

Es ging vor allem um Fragen hinsichtlich der Unterbringung von Flüchtlingen, um Demografie, um den Strukturwandel inkl. der entsprechenden Förderkulisse für die Region Bautzen, um Probleme mit der Energie(wende), um Wohngeld, defizitäre kommunale Haushalte, um das geplante Bauforschungszentrum in Bautzen, insbesondere aber auch um die Beschleunigung von Genehmigungen auch kleinerer Projekte, wo es noch viele Stellschrauben zu drehen gilt.

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Ferner konnten wir uns auch über die Ausrichtung der Wirtschaftspolitik auf Bundesebene verständigen. Hier war der Eindruck aller Beteiligten, dass es an einer verlässlichen, strategischen Linie fehle und oft nur an Symptomen herum gedoktert werde. Es droht der Verlust der industriellen Wettbewerbsfähigkeit ganzer Regionen, wenn auch künftig jedwede Planungssicherheit fehle. Ein weiteres Thema war das Waldgesetz des Freistaates Sachsen, welches z.B. Projekte wie „Wind über Wald“ bzw. Solaranlagen in bewaldeten Braunkohle-Folgelandschaften erschwere. Ferner konnten wir auch über Bürgerkraftwerke und zu etablierende neue Austauschformate mit dem Ziel der beschleunigten Umsetzungen von Projekten sowie über Standortfaktoren für den Landkreis Bautzen sprechen. Hier verhinderten vor allem hohe Energiekosten, eine geringe Energieverlässlichkeit sowie eine hohe Bürokratie größere unternehmerische Investments in der Region. Bis 2035 wird der Landkreis Bautzen, verglichen mit 2018, ca. 13 Prozent an Bevölkerung (siehe Link, S. 8) und damit auch dringend benötigte Arbeitskräfte verlieren. Dieser Entwicklung muss dringend begegnet werden, was u.a. durch zu steigernde Attraktivität der Region auch für junge Menschen und qualifiziertem Zuzug unter Bereitstellung der entsprechenden Infrastruktur gelingen kann. Die aktuell erfreuliche Entwicklung einer gestiegenen Geburtenrate pro Frau von 1,3 auf 1,7 Kinder im Landkreis weist dabei schon einmal in die richtige Richtung.


Wir danken Landrat Witschas sowie Büroleiter Israel für unseren ersten gemeinsamen Aufschlag und verleihen unserem Interesse an einer Fortführung des neu etablierten Dialogs zwischen Wirtschaftsrat und dem Landkreis-Oberhaupt bereits heute Ausdruck.