Wirtschaftstag Sachsen 2022
Dr. Dirk Schröter, Landesvorsitzender Sachsen im Wirtschaftsrat der CDU e.V.
Unter dem Titel „Auf dem Weg in die Rezession!? – Ansätze zur wirtschaftlichen Stabilisierung“ haben wir im Dorint Hotel Dresden unseren Wirtschaftstag Sachsen mit über 100 Teilnehmern durchgeführt. In den einsehbaren Videos auf unserer Homepage können Sie unseren Wirtschaftstag gern virtuell noch einmal nachempfinden.
Einig waren sich waren sich Unternehmer und Referenten, dass mit Blick auf den Winter alle verfügbaren Energieressourcen, die Deutschland aufbieten kann,
sei es Braunkohle, Kernenergie oder eigene Anstrengungen in der
Förderung von Erdgas, um die Energiekrise zu meistern, in Kraft gesetzt werden müssen.
Hier heißt es für uns alle, schneller zu werden, vor allem bei den Genehmigungen,
konstatierte der sächsische Staatsminister Thomas Schmidt, der derzeit als Regionalminister keine
leichte Aufgabe hat.
Dazu gehört es aber nach Wolfgang Grupp, Alleiniger Geschäftsführer und Inhaber der TRIGEMA auch, ehrlich zu sein, wenn man Fehlentscheidungen getroffen hat und diese entsprechend zu korrigieren. Um es bildlich zu machen: „Habe ich als TRIGEMA-Chef am Morgen angeordnet, dass am kommenden Tag grüner Stoff produziert wird und am Abend des Tages festgestellt, dass wir eher roten Stoff brauchen, dann muss eben übermorgen auf „rot“ umgestellt werden. So haben wir die Hälfte grün und die andere Hälfte rot, was ich dann wieder verkaufen kann. “
Wolfgang Grupp beschäftigt insgesamt 1.200 Mitarbeiter, zahlt alle Steuern in Deutschland und garantiert allen Kindern von Mitarbeitern seines Unternehmens nach deren Schulabgang einen Arbeitsplatz in seinem Unternehmen. Das ist ein Teil zur Lösung des „Fachkräfteproblems.“
Wolfgang Grupp, Alleiniger Geschäftsführer und Inhaber der TRIGEMA
Ein Plädoyer für mehr Verantwortung, auch in der Unternehmerschaft, durch eine Ausweitung der persönlichen Haftung (für Fehler) wurde insgesamt deutlich. Diese Forderung wurde auch durch die unternehmerische Zuhörerschaft getragen. Damit ist ein klares Leistungsbekenntnis verbunden: „Wer arbeitet, fleißig ist und sich einbringt, der hat nicht nur bei TRIGEMA, sondern generell auch ein gutes Einkommen verdient. Nur nach Hilfe vom Staat zu rufen, sei nicht das richtige Credo“, betonte Wolfgang Grupp. Seit 1969 ist Wolfgang Grupp im Familienbetrieb unternehmerisch aktiv. Weder Kurzarbeit, noch Kredite, noch Fördermittel oder sonstige Zuwendungen hat der Firmenchef, der auch heute noch als eingetragener Kaufmann (e.K.) mit kompletter persönlicher Haftung firmiert, bisher in Anspruch genommen.
Wolfgang Steiger stellte den Kompass des Wirtschaftsrates zur Überwindung der aktuellen schweren Wirtschaftslage vor. „Wir müssen nicht nur die Krone eines Baumes betrachten, die in guten Zeiten eine volle Pracht entfaltet; wir müssen auch immer in die Wurzeln des Baumes gehen, um die Problemlage vollumfänglich zu begreifen“, war ein bleibendes Bild aus der Vielschichtigkeit und Analysekraft seines Redebeitrages.
Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU e.V.
Wolfgang Grupp kam immer wieder auf die Verantwortung von Unternehmern zu sprechen, vor allem auch im Hinblick auf die Familienorientiertheit, wo der Rückhalt seines geschäftlichen Tuns liegt. Läuft etwas schief im Unternehmen, dann übernimmt der persönlich haftende Inhaber die Verantwortung. Bei Kapitalgesellschaften sei dies nicht in dieser Form gegeben. Dinge, die auch aufgrund technischer und politischer Rahmenbedingungen nicht in der Hand des Unternehmers liegen, müssen diejenigen korrigieren, die dafür die Verantwortung und Expertise haben, lautet eine seiner Forderungen.
Thomas Schmidt MdL, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung
Auf diese Vorstellung und auch in die analytische Richtung des Wirtschaftsrates ist Staatsminister Schmidt eingegangen und hat ebenfalls eingefordert, dass auch der Wirtschaftsrat jetzt alles tun muss, um schlimme Zustände, wie die teilweise bereits im Gange befindliche Deindustrialisierung des Landes, abzufangen. Der Kompass des Wirtschaftsrates, vorgestellt durch Generalsekretär Wolfgang Steiger, sei richtig, den Leistungswillen anstatt die Verteilungsmodalitäten für jedermann einzufordern. Nur die wertebasierte, haftungsorientierte, verantwortungsvolle Herangehensweise an die wirtschaftspolitischen Problemfelder könne ein wirtschaftsstarkes Sachsen und ein ebensolches Deutschland garantieren. Sein Ministerium sichere über die SIMUL+- Aktivitäten viele Unterstützungsmöglichkeiten zu, siehe https://www.simulplus.sachsen.de/. Wir danken allen Beteiligten für die Realisierung unseres Wirtschaftstages Sachsen 2022. Es war ein Erlebnis.
v.l.n.r.: Dr. Dirk Schröter, Landesvorsitzender Sachsen; Staatsminister Thomas Schmidt MdL; Wolfgang Grupp, Inhaber von TRIGEMA; Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates; Dr. Dino Uhle, Landesgeschäftsführer Sachsen
Carl Erik Daum, Partner der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, während der Diskussion
Roland Ermer, Landesobermeister des Bäckerhandwerks Sachsen, Sächsischer Handwerkstag, während der Diskussion
v.l.n.r.: Dr. Katja Schröter, Schulleiterin der Grundschule Kötzschenbroda; Katrin Pappermann, Office Managerin der PC-COLLEGE Saxonia GmbH; Klaus Steffen Taubert, Versicherungsmakler