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Bericht
09.11.2022
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„Der Dual Fluid Reaktor: Eine revolutionäre Energiequelle aus Deutschland“

©Wirtschaftsrat

Aktuell wird über die Verlängerung noch aktiver bzw. im letzten Jahr vom Netz gegangener Kernkraftwerke mit „alter Technologie“ debattiert, u. a. um Deutschland unabhängiger von russischem Gas zu machen. Eines steht aber auch fest, nämlich, dass alle fossilen Energieträger endlich sind und etwas für das globale Klima getan werden muss, will man auf Dauer auch die Generationengerechtigkeit in der Rohstoff- und Energiefrage herstellen. Hier können Sie die Folien zum Vortrag einsehen.

Es gilt entsprechend zukunftsfähige Energiekonzepte zu entwickeln und Denkverbote, die aus der Vergangenheit rühren, abzustreifen. Wir haben uns gefreut, dass die Erfinder dieser fundamental neuen (Kern-)Technologie, Herr Dr. Armin Huke sowie Herr Dr. Götz Ruprecht, uns den neuen Reaktortyp erklärt und dessen Vorteile (konstante Energie, hoher Erntefaktor, hohe Effizienz, geringer Flächenverbrauch, keine Emissionen, keine langlebigen radioaktive Abfälle, keine Kernschmelze, Verwertung bestehenden Atommülls, modulares Up- und Downsizing möglich, günstiger Strompreis etc.) sowie Hindernisse (Ressentiments, Interessen deutscher Politik, Kapital, Genehmigungen usw.) transparent gemacht haben. Es ging um nichts Geringeres, als um die künftige Energiesicherheit und den Wohlstand unseres Landes in einer globalen Welt der endlichen Ressourcen.

Der EROI, sprich der „Energy Returned on Energy Invested“ – der so genannte „Erntefaktor“ bestimmt das Verhältnis von Output und Input an Energie eines Kraftwerkes. Dieser sollte, um effektiv zu sein, mindestens größer als 30 sein (Kohlekraftwerk). Heutige Kernkraft liefert einen Erntefaktor von 100 – daran sieht man bereits die Effizienz der Kerntechnologie. Der Dual Fluid Reaktor arbeitet in zwei getrennten Kreisläufen – einem flüssigem Kernkreislauf und einem Kühlmittel-Kreislauf (Blei) – insgesamt also als eine Art Wärmetauscher. Das Besondere dabei ist die hohe Temperatur von mehr als 1.000 Grad Celsius.

Die Leistungsdichte beim Dual Fluid Reaktor ist wesentlich höher als die von herkömmlichen Leichtwasserreaktoren; der Erntefaktor beträgt 5.000, je nach Größe, die Stromgestehungskosten sind beim neuesten Dual Fluid Modell (DF1500) mit 2,1 US-Cent/kWh im Vergleich zu Gas (8 US-Cent/kWh) und herkömmlicher Kerntechnik (6,5 US-Cent/kWh) wesentlich geringer. Der neue Reaktor ist zudem in der Lage, emissionsfreien Wasserstoff zu einem Bruchteil des Preises von Wasserstoff aus Windenergie für die Energiespeicherung zu produzieren. Mit dem Dual Fluid Prinzip ist man zudem auf der sicheren Seite, denn eine Kernschmelze ist ausgeschlossen, da der radioaktive Brennstoff ja bereits in geschmolzener Form vorliegt. 

Materialien, die 1.000 Grad Celsius und mehr aushalten, sind z.B. korrosionsbeständige Stähle. Die Timeline zur serienreifen Umsetzung des Dual Fluid Reaktors würde maximal von 2023 bis 2038 (Ausstiegsjahr für Braunkohle) dauern. Die erste Testanlage (Prototyp) könnte aber bereits 2029 stehen. Die Vorteile des Dual Fluid Reaktors liegen auf der Hand: Die Energiekosten werden gesenkt, das Potential des Brennstoffs wird voll ausgeschöpft, der Atommüll kann wiederverwertet werden, der Flächenverbrauch wird reduziert, die Rest-Strahlungsdauer beträgt 300 und nicht 1 Mio. Jahre, Null CO2-Emissionen, eine Kernschmelze ist, wie gesagt, ausgeschlossen und die neuen Anlagen wären stufenlos hoch und herunter zu transformieren. In Europa kann man aktuell keine Aktiengesellschaft mit verschiedenen Stimmrechtsgewichten gründen – entsprechend ist die Idee, die Gesellschaft „Dual Fluid“ in Canada zu gründen, entstanden. Wir danken den Referenten für diesen wertvollen Input sowie allen Teilnehmern für die spannende Fragerunde. Gern auch einmal bei einem Präsenztreffen in Sachsen.