Der gemeinsame Weg zur künftigen digitalen Arbeitswelt
Auf der 12. Digitalisierungskonferenz wurden heute Ideen und Konzepte für die zukunftsfähige Digitalisierung der Arbeit vorgestellt und diskutiert <br />
Auf der 12. Digitalisierungskonferenz wurden heute Ideen und Konzepte für die zukunftsfähige Digitalisierung der Arbeit vorgestellt und diskutiert <br />
Die Arbeitswelt verändert sich stetig: Globalisierung, Digitalisierung, demografische Entwicklung fordern sie heraus und führen zu einem Wertewandel in der Gesellschaft. Das wirkt sich auf die aktuelle betriebliche Praxis aus, beeinflusst die Gestaltung der künftigen (digitalen) Arbeitsgesellschaft und verlangt von Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Politik immer wieder neue Probleme zu lösen. Um diese zu meistern, werden Informations- und Rechtssicherheit gebraucht, sind Standardisierung und Zertifizierung notwendig und müssen zukunftsweisende Technologien und IoT sowie das Management von Prozessen unterstützt werden. Alle Akteure sind daher in den Digitalisierungsprozess einzubeziehen. Zudem müssen staatliches und unternehmerisches Handeln schlüssig miteinander verzahnt werden, um so Arbeits-, Verwaltungs- und Lebenswelt zukunftsfähig zu machen.
Wie das gelingen kann, war Thema der heutigen 12. Digitalisierungskonferenz „Zukunft der Arbeit – digital und sicher!?“. Der Cluster IT Mitteldeutschland e.V. und der Wirtschaftsrat der CDU e.V. Sachsen richteten die Veranstaltung gemeinsam unter Mitwirkung der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH aus. Rund 100 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik kamen dazu virtuell zusammen. Sie tauschten sich in drei fachlichen Themenblöcken zur Informationssicherheit, Digitalen Verwaltung sowie Digitalisierung und Arbeit intensiv zu aus. Mit dabei waren hochrangige Referenten wie Thomas Popp, Staatssekretär für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung, Mitglied der Staatsregierung und Beauftragter für Informationstechnologie (CIO) des Freistaates Sachsen, Dr. Dirk Orlamünder, Abteilungsleiter des Sächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Dr. Daniel Gerber, Mitglied des Sächsischen Landtags, Christian Lipicki, Ministerialrat, Leiter Referat Grundsätze der Digitalpolitik, Start-ups, Digitalgipfel, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und Jörg Steinig, Beauftragter für Informationssicherheit des Landes (BfIS), Sächsische Staatskanzlei.
„Die Digitalisierung verändert Gesellschaft und Wirtschaft wie keine andere Entwicklung seit der Dampfmaschine. Sie durchdringt alle unsere Wirtschafts- und Lebensbereiche. Wir verfügen in Sachsen über ein dynamisch wachsendes Ökosystem, in dem vielfältige Akteure aus verschiedenen Branchen, einem unterschiedlichen Background und aus Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft sowie Verwaltung zusammenkommen, um gemeinsam die Digitalisierung im Freistaat voranzutreiben“, stellte Dr. Dirk Orlamünder, Abteilungsleiter des Sächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr fest.
Thomas Popp, Staatssekretär für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung, Mitglied der Sächsischen Staatsregierung und Beauftragter für Informationstechnologie (CIO) des Freistaates Sachsen sagt: „Unser Alltag ist im neuen Jahrtausend spürbar digitaler geworden. Auch die Verwaltung hat zuletzt einen ‘richtigen’ Digitalisierungs-Turbo eingelegt. Darauf können wir stolz sein, denn nur so blieben wir in der Corona-Pandemie handlungsfähig. Die heutige Konferenz zeigt aber auch, dass wir in einigen Bereichen noch schneller und besser werden müssen. Eine digital vernetzte Gesellschaft verlangt komfortable und sichere Online-Anwendungen ebenso wie leistungsfähige Infrastruktur, zeitgemäße Arbeitsplätze und digital-kompetente Bedienstete.“
„Es gibt in Sachsen zahlreiche Unternehmen, die digitale Innovationen entwickeln oder schon entwickelt haben. Dieses Potential kann und muss für die Transformation unserer Gesellschaft genutzt werden. Die Politik ist gefragt, derartige Innovationen mit entsprechend gezielten Finanzmitteln zu befördern und hierbei freilich selbst als Nachfrager aufzutreten. Die Zeit drängt“, führt Dr. Dino Uhle, Geschäftsführer Wirtschaftsrat der CDU e.V., Landesverband Sachsen, in seinem Grußwort aus.
„Wenn sich der Fachkräftemangel durch einen allgemeinen Arbeitskräftemangel verschärft, benötigten wir viele gute Ideen um die notwendige Kontinuität bei der weiteren Digitalisierung unserer Gesellschaft zu sichern. Dabei steht die digitale Transformation für flexible Arbeitszeiten und neue Geschäfts- und Lebensmodelle genauso wie für Ängste vor Veränderung und Sicherheitsprobleme. Das bei der Abwägung von Chancen und Risiken nur der Mensch im Mittelpunkt stehen kann, darf dabei nicht aus den Augen verloren werden“, betont Jens Heinrich, Vorsitzender des Vorstands Cluster IT Mitteldeutschland e.V., Geschäftsführer ccc software gmbh.
Eine erfolgreiche digitale Transformation funktioniert nur gemeinsam: „Nur wenn Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ein arbeitsteiliges Gesamtbild von einer digitalen Wirtschaft und Gesellschaft haben, wird es gelingen die Arbeitswelt sicher digital zu transformieren. Dabei spielen ein zeitgemäßer Rechtsrahmen, die Etablierung von Standards und das Engagement eines jeden Einzelnen die entscheidende Rolle, um die große Herausforderung zu meistern.“, sagt Sirko Scheffler, Vorstand Cluster IT Mitteldeutschland e.V., Geschäftsführer brain-SCC GmbH.
„Standardisierung ist der Schlüssel zum Erfolg, zu mehr Wettbewerb, zu mehr digitaler Souveränität und auch zu besseren IT-Lösungen für die Verwaltungen. Mit allen Fachleuten der kommunalen Ebene gemeinsam, können solche sinnvollen und akzeptierten Standards für Kommunen entstehen.“, führt Detlef Sander, Geschäftsführer DATABUND e.V. in seinem Vortrag aus.
Andreas Bitter, Geschäftsführer Kommunale Informationsverarbeitung Sachsen – KISA fügt zum Thema Digitale Verwaltung hinzu: „Das Rollenverständnis des kommunalen IT-Dienstleisters verändert sich. Die Nutzer sind neben den Verwaltungen auch die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen der Region. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung müssen sich als Prozessverantwortliche verstehen. Der IT-Dienstleister ist
Vollsortimenter und somit Enabler für Beratung, Lösung und Service für die Kommunen, dabei stehen neben den Verwaltungsthemen auch Smart Cities, Bildung, Tourismus und Soziales im Vordergrund.“
Dr. Daniel Gerber, Mitglied des Sächsischen Landtags fügt hinzu: „Open Source Software ist ein integraler Bestandteil der Digitalisierung. Sie schafft Transparenz, ermöglicht mehr Beteiligung und wirkt sich außerdem besonders positiv auf kleine und mittelständige Unternehmen aus. Mit einem gezielten Einsatz von Open Source-Software in Wirtschaft und Staat fördern wir nicht nur das Softwareland Sachsen sondern schaffen echte digitale Souveränität.“
Dass gerade auch weitere äußere Faktoren entscheidenden Einfluss nehmen, betont Thomas Horn, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH: „Digitalisierung ist eine globale Entwicklung, die alle Branchen betrifft. Die Pandemie hat ihre Bedeutung noch einmal deutlich verstärkt. Das gilt für die Wirtschaft mit ihren Unternehmen, aber auch für die Verwaltung. Bei der WFS hat die Digitalisierung vor allem die internationale Zusammenarbeit verändert. So wurden z.B. Messeauftritte, Unternehmerreisen, Konferenzen oder Workshops in digitaler Form umgesetzt. Eine kluge, zielgerichtete und wirkungsvolle Digitalisierung ist ein Technologie- und Wettbewerbsvorteil für jedes einzelne Unternehmen und in Summe auch für den gesamten Wirtschaftsstandort. Daran gilt es gemeinsam zu arbeiten.“
Die Veranstaltung zeichnete sich auch dadurch aus, dass sie viele unterschiedliche Akteure zusammengeführt hat.
In Kürze werden unter https://it-mitteldeutschland.de/digitalisierungskonferenzen/ Video-Mitschnitte zur 12. Digitalisierungskonferenz veröffentlicht.