Aus den Ländern (Sachsen) - "Dezentrale Finanzierung - ein Ausweg aus der Nullzinsperiode?"
Die Adaption von Kryptowährungen schreitet weltweit voran. Große internationale Zahlungsdienstleister wie VISA und Paypal führen aktuell Möglichkeiten zur Bezahlung in Kryptowährungen ein. Aber auch in Deutschland haben Sparkassen, die Commerzbank sowie einige Volksbanken angekündigt, ihre Angebote rund um Investments und Zahlungen in Krypto im Jahr 2022 zu erweitern. Im Rahmen einer Online-Veranstaltung ermöglichte der Krypto-Investor Christoph Klemm, Geschäftsführender Gesellschafter der evermind GmbH und Vorstandsmitglied der Sektion Leipzig, den Mitgliedern des Landesverbands Sachsen einen spannenden Einblick in dieses Themengebiet.
Neben den Kryptowährungen selbst sei auch die Dezentralisierte Finanzierung, kurz DeFi, – eine Möglichkeit, Zinsen auf Kryptowährungen zu generieren – auf dem Vormarsch. Im Vergleich zur traditionellen Finanzwirtschaft seien hier Renditen von zehn bis 50 Prozent pro Jahr eher die Regel als die Ausnahme. Im Hinblick auf die steigende Inflation - derzeit 5,1 Prozent in Europa - könne dies eine Möglichkeit sein, der andauernden Nullzins- bzw. Negativzinspolitik zu entkommen, zumal seitens der Europäischen Zentralbank klare Aussagen zur schrittweisen Erhöhung des Leitzinses bisher ausgeblieben seien.
Vom Web 1.0, also Homepages von Unternehmen, über Web 2.0 mit dezentralen Inhalten bewegen verkörpere DeFi das Web 3.0 mit dezentraler Kontrolle und dezentralen Inhalten. DeFi funktioniere, im Gegensatz zum zentralen Finanzsystem, ohne Mittler – es sei ein „demokratisiertes“ Finanzsystem und die User entschieden, wie die Gewinne des Systems verwendet würden. DeFi könne auf verschiedenen Blockchains betrieben werden. Die Blockchain, das sehr sichere, aber auch teure Ethereum eigne sich beispielsweise nicht für Anfänger, sei dabei eine Art „Betriebssystem“, auf dem die verschiedenen Programme, die „DApps“ - dezentrale Applikationen - laufen. Die Blockchain „Binance“ sei hingegen nicht so teuer, dafür aber weniger dezentral ausgelegt. „Solana“ habe beispielsweise günstigere Transaktionsgebühren. Die „Terra-Blockchain“ biete beispielsweise ein Tagesgeldkonto mit 19,5 Prozent Zinsen pro Jahr. Hier sollte man sich entsprechend informieren und entscheiden, auf welcher Blockchain man dezentral agieren möchte.
Bislang hätten Privatpersonen und Institutionen weltweit bereits über 220 Milliarden Dollar in diesen Wirtschaftszweig investiert (Stand: 21.01.2022 - Quelle: https://defillama.com/). Das „Geldverdienen“ sei Christoph Klemm zufolge aber auch nicht ohne Risiko. Es gelte auch hier, gut zu diversifizieren und das „Plattformrisiko“ (https://isthiscoinascam.com/) zu minimieren.