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Bericht
27.11.2019
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Ist mein Unternehmen reif für die Insel(n) trotz Brexit?

In gemütlicher und lockerer Atmosphäre konnte zur, gemeinsam mit IHK, HWK, WFS und AHK-Vertretern aus Großbritannien und Irland durchgeführten, Veranstaltung über die Wirtschaftsbeziehungen nach einem eventuellen Brexit-Szenario diskutiert werden.
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Einen besonders praxisnahen Input bekamen die Teilnehmer durch unser Mitglied, den Geschäftsführer der MAVEG in Chemnitz, Hans-Ullrich Werner, der über Wirtschaftskontakte nach Großbritannien verfügt.

Insbesondere trieb die Teilnehmer die Frage um, was im „Worst-Case-Szenario“ (harter Brexit) aus den bestehenden Handelsbeziehungen werde. Das Pfund würde abwerten, Zölle würden eingeführt, die Gültigkeit von Lieferverträgen würde überprüft und es würden auf einmal Arbeitsvisen notwendig, auf die bislang verzichtet werden konnte. Ein „No-Deal-Brexit“ ist in jedem Fall zu vermeiden, wenn den Empfehlungen des Wirtschaftsrates Folge geleistet würde. 

Hans-Ullrich Werner stellte klar heraus, dass vor allem die Sachsen in Großbritannien recht beliebt seien und sie für deren schöpferische Art hoch geschätzt werden. Dennoch kam der Unternehmer nicht umhin, sich ernste Sorgen über ganz praktische Angelegenheiten nach dem Brexit, wie z.B. die Wartung von sächsischen Werkzeugmaschinen in Großbritannien zu machen. Ferner müssten nach dem Austritt Verträge neu ausgestaltet werden, was mit weiteren Schwierigkeiten verbunden ist und den Handel erschweren wird.

 

In jedem Fall aber müsse zwischen Engländern, Walisern und Schotten unterschieden werden. Während Engländer sowie Waliser für den Brexit sind, plädierten die Schotten eher für einen Verbleib in der EU. Ähnlich, wie die Schotten, sehen es auch die mittelständischen Unternehmen im UK, welche die Vorzüge des EU-Binnenmarktes zu schätzen wissen.

Resümierend kann festgehalten werden, dass es unabhängig vom Ausgang des Brexit lohnt, über verstärkte Handelsbeziehungen zu Irland nachzudenken, wo insbesondere deutsche bzw. sächsische Investitionen willkommen seien. Großbritannien wird zu überlegen haben, ob es nach dem Brexit bis zum Ende der Übergangsphase im Jahr 2021 sein „Commonwealth of Nations“ neu aufsetzen kann.

Wir danken vor allem der IHK sowie dem Personal des „Tag24-Campus“ für die Bewirtung und die gute Organisation vor Ort.