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Bericht
26.11.2018
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Kamin-Abend mit Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler

Die Landesvorsitzende, Frau Simone Hartmann, begrüßte die anwesenden Mitglieder und Gäste des Wirtschaftsrates und macht Dr. Rößler mit den Kernforderungen des Landesverbandes Sachsen vertraut.
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Dazu gehören der Breitbandausbau, mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie eine Stärkung des Mittelstandes. „In einer komplexen und globalen Welt müssen wir es den Menschen einfacher und nicht schwerer machen“. Mit diesem Statement übergab Frau Hartmann an Dr. Rößler.


Dieser begann seine Ausführungen mit der allgemeinen Situation Sachsens. Seit 2010 ist die Industrie um gut 25% gewachsen. Sachsen hat die höchste Erwerbsdichte der ostdeutschen Flächenländer und auch der Braindrain, also die Abwanderung aus Sachsen ist weitestgehend gestoppt. Dies ginge soweit, dass an vielen Stellen Fachkräftemangel die Arbeitslosigkeit verdrängt habe. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass kein einziger DAX-Konzern in Sachsen ansässig ist (in München alleine sind es bereits 4) sei dies eine beachtliche Entwicklung. 

Auch wenn das Gesamtbild positiv scheint, zeigte sich in der anschließenden Diskussion, dass längst nicht alles perfekt ist.

So gibt es Bedenken, dass die Grundsteuer in Zukunft steigen könnte. Es besitze zwar nur ein Drittel der Sachsen Grund und Boden, dieser Besitz sei aber flächenmäßig sehr umfangreich. Je nachdem mit welchen Faktoren die Grundsteuer künftig berechnet wird, könne sich dies negativ auf die zu schulternde Steuerlast auswirken. 

Ähnlich problematisch sehen die Unternehmer die im Vorfeld angepriesene, annähernde Vollbeschäftigung. Wirtschaftliche Vollbeschäftigung bedeute nämlich auch, dass Wachstumspotenziale nahezu ausgeschöpft seien. Es stellt sich also die Frage, was Sachsen tut um neues Fachpersonal zu gewinnen, insbesondere wenn immer mehr junge Menschen in die Geisteswissenschaften strömen und die Ingenieurszahlen stagnieren. 

Auch die Situation der Lausitz gibt vor dem Hintergrund des Kohle- und Atomausstiegs zu denken. Nur ca. 2,6% des CO2 -Ausstoßes der BRD entfallen auf Sachsen. Die Sinnhaftigkeit des Ausstiegs bietet also Anlass zu Zweifel und Kritik. Dazu könne ein so starker Industriezweig niemals adäquat von Tourismuszentren ersetzt werden.

Alle Beteiligten waren sich abschließend einig, dass der gute Gesamteindruck kein Freifahrtschein für Nachlässigkeiten ist und die Politk sowie der Wirtschaftsrat sich den benannten Themen annehmen müssen.

 

Nach der Diskussion klang der Abend in bilateralen Gesprächen bei einem gemütlichen Get-together aus. Wir bedanken uns herzlich bei Dr. Matthias Rößler, für seine Bereitschaft, den Mitgliedern und Gästen des Wirtschaftsrats an diesem Abend Rede und Antwort zu stehen.