Mitteldeutsche Landesverbände des Wirtschaftsrates: Demokratie braucht starke unabhängige Medien
Die drei mitteldeutschen Landesverbände des Wirtschaftsrats der CDU e.V., Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sehen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk weiter in der Verantwortung, im Rahmen seines Programmauftrags ein breites und umfangreiches Bild der Wirtschaft und von Unternehmerinnen und Unternehmern zu vermitteln. Zugleich sprechen sich die Landesvorsitzenden für Effizienz in der Mittelverwendung und eine bedarfsgerechte Finanzausstattung der Sendeanstalten aus.
Die drei mitteldeutschen Landesverbände des Wirtschaftsrats der CDU e.V., Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sehen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk weiter in der Verantwortung, im Rahmen seines Programmauftrags ein breites und umfangreiches Bild der Wirtschaft und von Unternehmerinnen und Unternehmern zu vermitteln. Zugleich sprechen sich die Landesvorsitzenden für Effizienz in der Mittelverwendung und eine bedarfsgerechte Finanzausstattung der Sendeanstalten aus.
„Gerade in Zeiten von fake news, Verschwörungsmythen und Glaubwürdigkeitsverlust der Eliten kommt unabhängigen Medien sowie der Presse- und Informationsfreiheit eine ganz wichtige Aufgabe zu“, so der sächsische Landesvorsitzende Dr. Dirk Schröter. „Es liegt auch im Interesse der Wirtschaft, die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mit den Mitteln auszustatten, die zur Erfüllung ihres gesellschaftlichen Auftrages einer qualitativ hochwertigen, objektiven und breit gefächerten Berichterstattung erforderlich sind. Selbstverständlich unter strikter Wahrung des Gebots der Effizienz, Transparenz und Zweckbindung der Mittelverwendung“, so Schröter.
Der Landesvorsitzende aus Sachsen-Anhalt, Dr. Michael Moeskes, erklärt in diesem Zusammenhang: „Der MDR und der öffentlich-rechtliche Rundfunk sind wichtige Institutionen unseres Gemeinwesens, die auch aus der Wirtschaft mitfinanziert werden. Deshalb dürfen wir eine umfangreiche und ausgewogene Berichterstattung zu wirtschaftspolitischen Themen ebenso erwarten wie einen sparsamen und wirtschaftlichen Einsatz der Beitragsmittel. Die Finanzierung des Rundfunks folgt seinem gesetzlichen Auftrag und muss bedarfsgerecht sichergestellt werden.“
Der Thüringer Landesvorsitzende Mihajlo Kolakovic richtet den Blick auf die wirtschaftliche Wertschöpfung und die regionale Verankerung: „Jeder Arbeitsplatz, insbesondere wenn er nicht nur als verlängerte Werkbank dient, ist in Mitteldeutschland wichtig. Mit der Fusion seiner Drefa Media Holding mit der MDR-Werbung zur neuen MDR Media mit Sitz in Thüringen bekennt sich der MDR zu dieser Region und nimmt zugleich die Vorgaben zur Verschlankung seiner Beteiligungsstruktur ernst.“
Im Rahmen eines Spitzentreffens der drei mitteldeutschen Landesverbände des Wirtschaftsrates der CDU e.V. mit der Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks, Prof. Dr. Karola Wille, und weiteren Vertretern des MDR am 5. Oktober 2020 in Leipzig unterstrichen die Landesvorsitzenden die Notwendigkeit eines dauerhaften Dialogs zwischen Wirtschaft und Medien. „Der MDR hat den Programmauftrag, einen Überblick über das Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen zu geben. Dazu gehört ohne Zweifel auch die Wirtschaft“, so MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille. Der Austausch mit engagierten Unternehmenslenkern, wie sie im Wirtschaftsrat zu finden seien, werde fortgesetzt.
Die MDR-Intendantin führte dabei aus, dass der Austausch mit Unternehmern im Einklang mit dem Grundverständnis des MDR steht, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken und über eine „Kultur des Verstehens“ Brücken zu bauen. Dies sei gerade in Zeiten stark polarisierender Meinungen zu fördern. Öffentlich-rechtliche Medien seien der Meinungsvielfalt verpflichtet und stellten damit einen Gegenpol zu zunehmend aus der „Algorithmen-Welt“ verbreiteten und allein an dominierenden Nutzerinteressen ausgerichteten und dadurch teils engführenden Informationen dar.
Eine im Frühjahr im Auftrag des MDR mit dem Leibniz-Institut für Medienforschung durchgeführte repräsentative Erhebung „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ belegt den verbindenden Einfluss des MDR. Über 80 Prozent der Menschen in der Region zählen zu Stammnutzern der Angebote der mitteldeutschen Medienanstalt. Die Gruppe schätzt den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Wohngegend, im eigenen Bundesland und in Deutschland positiver ein als der Durchschnitt. In der Corona-Zeit würden vor allem Hintergrundwissen und Aktualität erfolgreich vermittelt, gaben ebenfalls rund 80 Prozent der befragten MDR-Nutzer an.
In der Diskussion mit dem Wirtschaftsrat wurden Wege erörtert, wie gerade die jüngeren Altersgruppen noch besser zu erreichen seien. Dazu müssten dem veränderten Verhältnis von linearer und non-linearer Nutzung der Wege Fernsehen, Hörfunk, Online sowie Social Media entsprechend, zusätzliche, zeitgemäße Formate etabliert werden. Zudem werde eine stärkere Präsenz in den Regionen angestrebt und auch für den nachgefragt stärkeren Anteil von Wissenschaftsjournalismus sollten zusätzliche Kompetenzen geschaffen werden. Nur mit einer strikten Trennung von Fakten und Meinungen sei ein offener und freier Prozess der Meinungs- und Willensbildung sicher zu stellen, waren sich die Medien- und Wirtschaftsvertreter einig.
In der Runde wurden darüber hinaus Themen diskutiert, die ein breiter angelegtes Meinungsspektrum, Framing, Werteverständnis, journalistische Einordnung von Meinungen, Entwicklung von Medienkompetenz in der Schule, Hemmnisse der Meinungsäußerungen in der Öffentlichkeit, Strukturwandel, Finanzbedarf der Medienanstalten, Zustimmung der Landesparlamente zum erhöhten Rundfunkbeitrag sowie auf die Ausweitung des digitalen Angebots betreffen. Insgesamt fordert der Wirtschaftsrat in Mitteldeutschland in der medialen Diskussion mehr Wissenschaft statt Politik, eine bessere Anerkennung sowie positive Herausstellung der unternehmerischen Triebkraft, zeitgemäße digitale Formate sowie ein klar definiertes Wertesystem für den gesellschaftlichen Zusammenhalt über regionale Grenzen hinweg.
Dr. Dirk Schröter dankte Frau Prof. Dr. Wille ausdrücklich für ihre Bereitschaft und Offenheit, sich den Themen der Wirtschaft weiter zu öffnen und den vertieften Dialog mit Unternehmerinnen und Unternehmen sachlich und kontinuierlich weiterzuführen.