Bericht
10.11.2025
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„RB Leipzig: 15 Jahre in Leipzig – Bilanz und Herausforderungen“

Veranstaltung der Sektion Leipzig mit Ulrich Wolter, Chief Relationship Officer (CRO) von RB Leipzig
©Wirtschaftsrat

Nach unserer Mitgliederversammlung, zu welcher Marcus Rehwald zum neuen Sektionssprecher Leipzig sowie ein neues Vorstandsteam gewählt wurde, durften wir bei unserem Mitgliedsunternehmen, der PricewaterhouseCoopers GmbH (PWC) in Leipzig, begrüßt durch Gastgeber Carl Erik Daum, den CRO von RB Leipzig, Ulrich Wolter mit seinem sehr interessanten Vortrag begrüßen.

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Dr. Jan Dornhöfer-Boehm, bei seiner Einführung (Foto: Wirtschaftsrat)

Eingeleitet durch unseren bisherigen Sektionssprecher, Dr. Jan Dornhöfer-Boehm, führte uns Ulrich Wolter die Bedeutung und den Mehrwert des Sportvereins für die Stadt, die Region und den Freistaat vor Augen. Der Titel seines Vortrages: „RB Leipzig: 15 Jahre in Leipzig –

Bilanz und Herausforderungen“ machte deutlich, worum es ging. Ulrich Wolter, auch vorher schon ein sehr erfolgreicher Sportmanager, der z.B. auf die Koordination der Frauen Fußball WM, auf UEFA-Erfahrung sowie eine DFB-Karriere zurückblicken kann, verwies auf ein Zitat des österreichischen Red Bull-Gründers, Dietrich „Diddi“ Mateschitz, der einst meinte: „Wir sprechen nicht über die letzten 100 Jahre Fußball, sondern über die nächsten 100 Jahre.“ An diesem Credo machte Sportmanager Wolter auch seinen Vortrag fest und erläuterte die aktuellen Sparten des Fußballclubs, unterteilt in Männer, Frauen, Nachwuchs und RBLZ Gaming, wobei sich die letztgenannte Sparte einer zunehmenden Beliebtheit erfreue, und dort mittlerweile ebenfalls hohe Preisgelder winken. Aktuell steht RB Leipzig, nach Bayern München auf Platz zwei der Bundesliga-Tabelle. Der bisher größte Erfolg des Clubs war die Teilnahme am Halbfinale der Champions League im Jahr 2020, wo RB gegen Paris Saint-Germain leider ausschied. RBL will ganz oben mitspielen und diesen Erfolg bald schon toppen.

2025-11-10_RB Leipzig_Foto2.jpgUlrich Wolter, Chief Relationship Officer (CRO) von RB Leipzig, während seines Vortrags (Foto: Wirtschaftsrat)

Wir durften erfahren, dass heute 547 Mitarbeiter für RB Leipzig arbeiten und an Spieltagen ca. 2.000 Mitarbeiter (Catering, Security, Gastro-Personal in den VIP-Lounges etc.) das Stadiongeschehen koordinieren. Dabei habe das Stadion, die „Red Bull Arena“, eine Kapazität für 47.800 Personen – eine eigene RB-Akademie verfügt u.a. über 6 Trainingsplätze mit verschiedenen Rasenformen. Dabei sei „Roll-Hybrid-Rasen“ (Mischung aus Kunst- und Naturrasen) aktuell „state of the art“, aber auch relativ teuer. Die neue Geschäftsstelle ist gebäude- und IT-technisch auf modernstem Niveau – sie wird ab dem 24. November dieses Jahres an der Adresse „Arenablick 1“ ca. 400 Mitarbeitern eine absolut positive Arbeitsatmosphäre bieten. Dies ist auch notwendig, denn letztlich besuchen jährlich ca. eine Million Menschen die Arena – nicht nur an Spieltagen, sondern auch zu Konzerten, zu Finalspielen und bei Drittveranstaltungen von Unternehmen und Institutionen.

Nach Umfragen ist RB Leipzig, nach Bayern München und Borussia Dortmund, der drittbeliebteste Club. Analysen ergaben, dass RBL der Stadt Leipzig jährlich ca. 420 Mio. € über Umsätze in der Gastronomie, im Handel, in Hotels etc. an Wertschöpfung bringt. Heute engagieren sich zudem bereits über 10.000 Kinder im Club, was für die gesamte Gesellschaft als ein überaus positives Signal zu werten ist. RB Leipzig hat sogar eine Förder-Initiative gestartet, will damit in KITAS und Schulen Kinder für Sport begeistern und der Bewegungsarmut durch das Sitzen vor dem Computer bzw. Handy etwas entgegensetzen. Dadurch erreicht der Club ca. 1.400 Kinder pro Woche, ist an 30 Grundschulen sowie an 10 KITAs präsent. Die Trainer der Zukunft können damit genau so aufgebaut werden, wie künftige Spieler-Talente aus der eigenen Region. Sogar Eltern können einen speziellen Trainerschein erwerben, um zur Förderung ihrer Schützlinge selbst beizutragen.

Letztlich richtete Ulrich Wolter aber auch noch einige Bitten an den Wirtschaftsrat: Wir sollten uns, insbesondere auch in Leipzig, für eine unternehmerfreundliche und wirtschaftliche Sichtweise der städtischen Verwaltungsangestellten einsetzen, der Negativentwicklung auf den sächsischen Flughäfen (Kerosinsteuer, Umweltauflagen, CO2-Bepreisung etc.) entgegenwirken und dafür sorgen, dass der Teil der 100 Mrd. € an für die Bundesländer frei gemachten Sondervermögens  auch wirklich in eine verbesserte Infrastruktur fließt. Sachsen soll davon 4,8 Mrd. € erhalten. Letztlich soll auch die Olympiabewerbung für 2040 von Berlin und Leipzig durch uns unterstützt werden. So könne im Erfolgsfall endlich auch ein Parkhaus an der RB-Arena entstehen, was so dringend benötigt würde. An vielen dieser Punkte sind wir bereits dran und werden gern zu anderen, sprichwörtlich den „Anstoß“ machen. 

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v.l.n.r.: Marcus Rehwald, Ulrich Wolter und Dr. Jan Dornhöfer-Boehm (Foto: Wirtschaftsrat)

Dank an Carl Eric Daum von PWC als Gastgeber, an Dr. Jan Dornhöfer-Boehm als Organisator und natürlich an Ulrich Wolter für seine überaus interessanten Einblicke in einen der beliebtesten Fußballclubs Deutschlands.

Der neu gewählte Sektionsvorstand Leipzig wird sich in seiner Sektionsarbeit selbstverständlich auch den angesprochenen Hinweisen und Bitten von Herrn Wolter annehmen.

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Unser neuer Sektionsvorstand - v.l.n.r.: Marcus Putschli, Vorstand der e-dox AG; Nancy Naumann-Hirt, Geschäftsführende Gesellschafterin der Macis GmbH; Prof. Dr. Sophia Lux, Professur für BWL an der Hochschule für Technik Wirtschaft und Kultur Leipzig; Marcus Rehwald, Geschäftsführer der eCovery GmbH; Angelika Bordt, Geschäftsführerin der Quantensprung Consulting GmbH; Dr. Jan Dornhöfer-Boehm, Geschäftsführer der J. Boehm Holding GmbH (Foto: Wirtschaftsrat)