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Bericht
28.11.2023
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Stammtisch der Sektion Dresden

Stammtisch zum Thema "Gewinnung junger Arbeitskräfte" und Einblicke in den "Sonnenstrahl e.V." Dresden - Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche
©Wirtschaftsrat

Wir haben unser Stammtisch-Format in Dresden wieder aufleben lassen, konnten in lockerer Runde verschiedene wirtschaftspolitische Themen ansprechen und uns zu Problemen in der Unternehmerschaft austauschen.

Das Hauptthema war dabei die „Gewinnung junger Arbeitskräfte“, wozu unser Sektionssprecher Prof. Dr. Steffen Tobisch, Geschäftsführer des Instituts für Holztechnologie Dresden gGmbH (IHD) sowie unser Vorstandsmitglied Jens Müller, Landesgeschäftsstellenleiter der Debeka Krankenversicherungsverein a.G. sehr interessante Impulse gegeben haben. Wir haben uns ebenfalls sehr darüber gefreut, dass unser neues Sektionsmitglied, Falk Noack, Geschäftsführer des Sonnenstrahl e.V. Dresden (siehe Link unten), uns diesen kurz vorstellen konnte und einen Einblick in dessen Aufgaben und Ziele gegeben hat.

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(Foto: Wirtschaftsrat)

Der Arbeitsmarkt hat sich von einem Arbeitgebermarkt zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt. Junge Menschen von heute haben andere Ansprüche und Wünsche an einen Arbeitgeber, als das noch vor 10 Jahren der Fall war. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass die geleistete Arbeit auf Anerkennung stößt und wertgeschätzt wird. Die Debeka geht beim Onboarding mittlerweile ganz stringent vor, indem sie neue Mitarbeiter je hälftig aus Internet-Portalen und auf Empfehlung durch Mitarbeiter einstellt und das Recruiting zur Chefsache gemacht hat. Als Wechselgründe werden fehlende Entwicklungsperspektiven sowie eine stagnierende übertragene Verantwortung genannt. Fehlen diese Faktoren, wird schnell Ausschau nach einem neuen Arbeitgeber gehalten. Wir konnten herausfinden, dass das Team und der Umgang miteinander eine große Rolle spielt, aber auch die Empathie des Ausbilders entscheidend für einen langfristigen Verbleib eines Lehrlings im Unternehmen ist.

Es gilt, auch als Arbeitgeber der Ansprechpartner auf Augenhöhe zu sein, aber z.B. auf Firmenkontaktmessen arbeitgeberseits junge Menschen zu entsenden, wenn man junge Potentiale für Unternehmen/für in die jeweilige Institution gewinnen möchte. Die Frage, was ein Mitarbeiter braucht, um an sein Ziel zu gelangen, ist nach der erfolgreichen Einstellung eine sehr essentielle. Will man die Arbeitskräftelücke schließen, so gilt es, bereits bei der Vorauswahl zielgenauer zu werden. Mittlerweile gibt es KI-basierte Tests, die Persönlichkeitsmerkmale herausfinden, um die Passgenauigkeit für die jeweilige Stelle zu erhöhen. Genau so wichtig, wie ein gutes Onboarding wird künftig das Offboarding werden, die dem Mitarbeiter einen professionell organisierten Austritt, evtl. mit Teilzeitmöglichkeit im Alter, offeriert. Auf diese Weise behält der ausscheidende Mitarbeiter das Unternehmen in guter Erinnerung und wird nach seinem Austritt eher eine Weiterempfehlung für den Arbeitgeber aussprechen, als wenn er nur seine Sachen zusammenpackt und das Unternehmen verlässt.

Insgesamt lässt ich festhalten, dass ein geringes Arbeitskräfteangebot durch eine höhere Passgenauigkeit und durch effizient gestaltete Digitalprozesse aufgefangen werden kann. Die Begriffe Perspektiven, Wertschätzung, Team, Begegnungen auf Augenhöhe, Ausbilderqualitäten und Hilfestellungen im Kollegenkreis sind zentral, will man junge Menschen erfolgreich und auf Dauer in die Belegschaft integrieren. Danke an das Dorint-Hotel für die gute Bewirtung und auf einen neuen Stammtisch mit anderen Themenschwerpunkten.