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Bericht
09.09.2021
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Aus den Ländern (Sachsen) - Wie geht es mit dem Städtischen Klinikum Dresden weiter?

Online - Veranstaltung mit Gesundheitsbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann
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Gemeinsam mit der Bürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen der Landeshauptstadt, sowie dem Kaufmännischen Direktor des Städtischen Klinikums Dresden, Marcus Polle, konnten wir uns ein Lagebild über das Städtische Klinikum Dresden verschaffen und diskutieren, welche Strategie die Krankenhäuser in der Stadt verfolgen werden. Eins vorab: Im Fokus des Zukunftskonzeptes stehen die Patienten und die Mitarbeiter.

 

Vier Standorte, 1540 Betten, 3300 Mitarbeiter, die Versorgung von 180.000 Patienten beschreiben die Städtischen Kliniken in Eckpunkten. Ausgerichtet an Megatrends, wie Ambulantisierung, Spezialisierung, Fachkräftemangel, Demografie, Medizintechnik, Digitalisierung, neue Kommunikationsmedien, wurde die Strategie der Kliniken für die Zukunft ausgerichtet. Die rückläufige Nachfrage von stationären Klinikleistungen haben zu Verlusten in 2018 i.H.v. 11,2 Millionen. Euro, in 2019: i.H.v. 11,8 Millionen und in 2020 i.H.v. 3,8 geführt. Weitere Gründe für die Verluste sind die hohe Wettbewerbsdichte, die Tatsache, dass acht Fachgebiete quasi doppelt vorgehalten werden. Ein weiterer Grund ist auch, dass das Profil des Klinikums nicht konkret genug formuliert ist. Entsprechend sollen künftig die Zentrenbildung befördert werden sowie die Kooperationen ausgeweitet werden (z.B. kardiologische Praxis). Es wurde eine umfassende, schlüssige Medizinstrategie entwickelt, die als „roter Faden“ dient.

Vier Szenarien (keine Veränderung, Neubau Trachau+Bühlau, Campus-Konzept, Komplettneubau) haben nach der Balanced Scorecart sowie SWOT-Analyse in Richtung „Campus-Konzept“ ausgeschlagen. Damit werden viele Ressourcen gebündelt. Bis 2035 brauchen damit nur noch 1410 anstatt der aktuell 1540 Betten vorgehalten zu werden. In Friedrichstadt, am Weißen Hirsch und in Trachau soll jeweils neu, mit unterschiedlichen Investitionsvolumina, gebaut werden.

Die Stadt Dresden musste coronabedingt einige Verluste des Städtischen Klinikums Dresden ausgleichen. Es existiert aktuell ein Stadtratsbeschluss, der in 5-Jahres-Tranchen die Investitionen der Zukunft der Kliniken finanziert. Das Ziel der Zukunft ist ein manifestes Klinikum. Dafür ist ein Gesamt-Finanzierungsrahmen i.H.v. 470 Millionen Euro notwendig.

Corona hat von Oktober 2020 bis Mai 2021 den Kliniken jedoch enorme Belastungen auferlegt. Das gilt für die Intensivbetten aber auch für die Mitarbeiter. In Spitzenzeiten hat die Vorhaltung der Intensivbetten mit der Belegung übereingestimmt – das war die Grenze des Möglichen. Der „Normalbetrieb“ wurde zum Juni 2021 wieder aufgenommen. Aktuell befinden sich 8 COVID-Patienten bei vorgehaltenen 38 Corona-Betten im Klinikum. 73,3 Prozent aller Mitarbeiter im Klinikum sind geimpft.

Wir danken den beiden Referenten ausdrücklich für Ihre fundierten Beiträge und würden uns eine Fortsetzung des Dialogs mit Blick auf die Gesundheitsversorgung in Dresden wünschen.