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Bericht
26.05.2021
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"Wirtschaftliche Perspektiven in und um Bautzen"

Es ging hauptsächlich, organisiert durch unsere Sektion Bautzen, um Konzepte, welche die Stadt verfolgt, um gute Bedingungen für (Neu-)Ansiedlungen von Unternehmen und Einwohner vorzuhalten.

Gespräch mit dem Bautzener Oberbürgermeister Alexander Ahrens
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Wir haben uns nicht nur auf die Bewältigung der Corona-Folgen konzentriert, sondern haben den Blick geweitet, um über das Leitbild Bautzen 2030+, Einwohnerentwicklung, Strukturwandel, Dekarbonisierung, Wirtschaftsförderung, Arbeitsmarkt, Tourismus und Kultur, die Lage der Unternehmen sowie über die strategische wirtschaftspolitische Ausrichtung von Bautzen mit dem Stadtoberhaupt ins Gespräch zu kommen. Die gesamte Corona-Politik der Bundesregierung kann gemäß des OB durch drei Attribute gekennzeichnet werden: „zu wenig, zu spät und zu langsam“, fasst er es zusammen.

Der Oberbürgermeister ist kein gebürtiger Bautzener; ihn hat es aus Berlin nach internationalen Erfahrungen in der freien Wirtschaft und seiner Tätigkeit als Fachanwalt für Steuerrecht nach Bautzen verschlagen und er hat diesen Schritt keinesfalls bereut. Der Oberbürgermeister, der im Übrigen fließend chinesisch spricht, tritt für ein gedeihliches Unternehmertum ein und sieht im kleinteiligen Mittelstand das Rückgrat unserer Wirtschaft. Verordnete „Political Correctness“ lehnt Alexander Ahrens ab – auch „grüne“ Verbotspolitik ist ihm ein Dorn im Auge.

Die Stadt Bautzen hat, was die Bevölkerung anbelangt, einen Bevölkerungsschwund zu verzeichnen. Es verlassen im Jahr ca. 70 Familien das Stadtgebiet – diese ziehen ins Umland, nutzen aber weiterhin die Infrastruktur der Stadt. Das Stadtmarketing und die Wirtschaftsförderung sollen ausgebaut werden, um mehr Menschen wieder in die Stadt zurück zu holen. Die Region Bautzen hat eine sehr hohe Lebensqualität. In den Medien wird leider oft vom „rechtsextremen Osten“ berichtet, was das Stadtoberhaupt mehr als ärgert. Dies ist schlichtweg unrichtig – radikaler sei lediglich das Demokratieverständnis der Ostdeutschen.

Firmen, die sich in Bautzen ansiedeln möchten, müssen derzeit teilweise abgewiesen werden, weil die Gewerbeflächen der Stadt begrenzt sind. Diesbezüglich sollte künftig auch das Nachdenken über Eingemeindungen kein Tabu mehr sein. Kurze Wege, wunderbare Natur und unternehmerisches Potential ist in der Stadt vorhanden und dies wird vom OB auch positiv für die Zukunft betrachtet. Hierfür will der OB verstärkt in die Infrastruktur in seiner Stadt investieren.

Wir danken dem Oberbürgermeister recht herzlich für seine uns gewidmete Zeit und freuen uns auf den weiteren Dialog mit ihm – zumal wir auf einer „Wellenlänge“ liegen.